Finanzen

Versicherungen investieren in riskante Anlage-Produkte

Lesezeit: 1 min
20.11.2017 16:58
Die europäische Versicherungsaufsicht erkennt eine riskante Jagd nach Rendite.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die EU-Versicherungsaufsicht erkennt eine zunehmend riskante „Jagd nach Rendite“ in der Branche. Nach einer Umfrage der Aufsichtsbehörde EIOPA reagierten die Versicherer in den vergangenen fünf Jahren auf die Dauer-Niedrigzinsen der EZB, indem sie verstärkt zu riskanteren Anleihen griffen und mehr Geld in illiquide Kapitalanlagen steckten. Das sei zwar eine natürliche Reaktion, sagte EIOPA-Präsident Gabriel Bernardino, das veränderte Risikoprofil erfordere aber auch mehr Kompetenz im Umgang mit Risiken und eine striktere Überwachung. „Die EIOPA wird das Anlageverhalten der Versicherer auch weiterhin genau beobachten, um sicherzustellen, dass es zu ihrer Risikotragfähigkeit passt“, sagte Bernardino.

Die Aufsichtsbehörde hatte Anfang des Jahres 91 Versicherer aus 16 EU-Staaten zu ihren Kapitalanlagen befragt – davon 21 aus Deutschland.

Die Ratings der Staats- und Unternehmensanleihen in ihren Portfolien hätten sich im Vergleich zu 2011 im Durchschnitt verschlechtert – was aber auch daran liege, dass in der Zeit viele Staaten und Unternehmen von Ratingagenturen herabgestuft worden seien. Die Laufzeit der Anleihen habe sich verlängert, unter anderem, weil die neuen EU-Kapitalregeln „Solvency II“ das verlangten. Auf der Suche nach mehr Rendite gehe der Trend zu Kapitalanlagen wie nicht börsennotierten Aktien und Krediten, die sich nicht jederzeit am Kapitalmarkt zu Geld machen ließen.

Zugleich versuchten sich die Versicherer neue Anlageklassen wie Infrastruktur-Investments und Hypotheken zu erschließen. Das beschränke sich allerdings vor allem auf große Versicherer. Doch alles in allem habe es von 2011 bis 2016 kaum Verschiebungen gegeben, berichtete die Aufsichtsbehörde. Knapp 84 Prozent der Kapitalanlagen bestehen europaweit aus Anleihen, neun Prozent sind Aktien. Deutsche Versicherer halten sogar 88 Prozent Bonds und nur sieben Prozent Aktien.


Mehr zum Thema:  

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in den USA zieht im Dezember an - Dax springt auf Rekordwert
15.01.2025

Im Dezember 2025 stiegen die US-Verbraucherpreise um 2,9 Prozent. Die Kerninflation fiel dagegen leicht, wie das US-Arbeitsministerium...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Diesel-Spritkosten schnellen nach oben - und könnten wegen Ölpreis weiter steigen
15.01.2025

In Deutschland steigen die Spritkosten. Vor allem der Liter Diesel hat sich in den letzten fünf Wochen stark verteuert. Als Ursachen macht...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steigende Kaufkraft in Deutschland 2025: Studie sieht große regionale Unterschiede
15.01.2025

Trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage soll die Kaufkraft der Deutsche laut einer Studie 2025 leicht steigen. Vor allem höhere Löhne...

DWN
Politik
Politik Kalifornien untersagt Immobilienspekulation in Brandgebieten
15.01.2025

Kalifornien verbietet Immobilienspekulation in Brandgebieten. Gouverneur Newsom will Angebote unter Marktwert für drei Monate untersagen,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unmotivierte Arbeitnehmer: Nur 48 Prozent der Deutschen geben am Arbeitsplatz ihr Bestes
15.01.2025

Nicht nur die Wirtschaft schwächelt in Deutschland, auch die Arbeitsmoral der Arbeitnehmer. Ein weltweiter Vergleich zeigt: Nicht einmal...

DWN
Politik
Politik EPA: Elektronische Patientenakte kommt - Lauterbach betont Sicherheit der E-Patientenakte
15.01.2025

Die EPA (Elektronische Patientenakte) wird in Arztpraxen eingeführt - zunächst nur in Testregionen, später bundesweit....

DWN
Finanzen
Finanzen Aktionäre in Deutschland: Weniger Deutsche investieren ihr Geld an der Börse
15.01.2025

Die Zahl der Aktionäre in Deutschland ist erneut rückläufig: Zum zweiten Mal in Folge sank die Anzahl, liegt aber weiterhin über der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rezession: Deutschlands Wirtschaft 2024 erneut geschrumpft
15.01.2025

Unsichere Konsumenten, schwächelnde Industrie und sinkende Exporte: Die Rezession setzt Deutschland weiter zu. Auch 2025 stehen die...