Die Kryptowährung Bitcoin wird seit Kurzem erstmals von Immobilienmaklern für Geschäfte akzeptiert, etwa in den US-Bundesstaaten Florida, New York und Texas.
Ben Shaoul, von der Magnum Real Estate Group aus Manhattan, erklärt hierzu: „Wir wurden von einem unserer Käufer, der über Jahre hinweg Bitcoin gesammelt hatte, darauf angesprochen, ob er diese dazu verwenden könne, Eigentum zu kaufen.“ Seither hätten zwei oder drei weitere Kunden diese Möglichkeit genutzt und Immobilien im Wert zwischen 700.000 und 1,5 Millionen US-Dollar mit Bitcoin erworben, berichtet cryptocoinsnews.com.
In Dallas, Texas, wechselte ein neu erbautes Eigenheim gegen eine Bitcoin-Zahlung im Wert von 1,3 Millionen US-Dollar den Besitzer. Der volle Kaufpreis wurde auf diese Weise beglichen. Es sei ein völlig reibungsloser Ablauf gewesen, so der damit befasste Broker. Innerhalb von zehn Minuten habe er die Bitcoin in US-Dollar getauscht und so den Handel abgeschlossen.
Auch in Europa werden Immobilien-Geschäfte zunehmend in Bitcoin abgewickelt: Erst im Oktober wurde im Londoner Stadtteil Notting Hill eine Villa mit einem Angebotspreis von 17 Millionen US-Dollar offeriert, bei der der Verkäufer ausschließlich Bitcoin akzeptieren wollte. In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass ein 49-jähriger sein Eigenheim für 80.000 englische Pfund mit der Option angeboten hat, ebenfalls Bitcoin zu akzeptieren.
Als Vorreiter für die virtuellen Zahlungsmittel in den USA gilt der Bundesstaat Florida. Der Makler Stephen Burks, der im August in der Stadt Coral Gables eine Villa gegen Bitcoin vermittelte, erklärte in der Tageszeitung Miami Herald, dass Florida der ideale Markt für die Krypto-Währungen wie Bitcoin oder Ethereum sei. Denn dies eröffne internationalen Investoren aus Russland, Asien, Kanada und Südamerika die Möglichkeit innerhalb kürzester Zeit Häuser oder Grundstücke in den USA zu erwerben.
Auch Eric Fernandez, Besitzer des Immobilienunternehmens Sol/Mar Real Estate, der kürzlich eine Penthouse-Eigentumswohnung in Miami Beach für 3,5 Millionen US-Dollar gegen Bitcoin angeboten hatte, vertrat in der Miami New Times die Meinung, dass Eigentümer von Immobilien bereit seien, die Bezahlung in Ethereum oder Bitcoin zu gestatten. Darüber hinaus sei es nur eine Frage der Zeit, bis die Akzeptanz im Geschäft mit Immobilien richtig populär werde. Fernandez sei nicht der einzige Immobilienmanager, der erwartet, eine größere Anzahl von Geschäften mithilfe der digitalen Währungen durchzuführen.
Gegenüber dem Euro hat Bitcoin auf Sicht von zwölf Monaten (Stand: 21.11.2017) um mehr als 900 Prozent auf über 7.000 Euro zugelegt. Der Immobilienhandel mit Kryptowährungen wird derzeit bei den Managern der Branche durchaus noch als Herausforderung betrachtet. So ist es nicht möglich, Bitcoin bei den Großbanken des Landes auf ein Konto einzuzahlen.