Bei einer Großrazzia in Italien und Deutschland ist der Polizei offenbar ein Schlag gegen die Mafia gelungen, berichtet Reuters. Insgesamt wurden bei der abgestimmten Aktion etwa 200 Mitglieder einer der berüchtigsten Mafia-Gruppierungen festgenommen, wie die italienische Polizei am Dienstag mitteilte. Ein großer Clan der in der südlichen Region Kalabrien tätigen 'Ndrangheta' sei zerschlagen worden.
In Deutschland wurden nach Angaben des Bundeskriminalamts bei Razzien in vier Bundesländern elf mutmaßliche Ndrangheta-Mitglieder festgenommen. Das Bundeskriminalamt teilte mit, in Deutschland seien insgesamt elf Verdächtige Männer im Alter zwischen 36 und 61 Jahren in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen festgenommen worden. Insgesamt wurden bei der Razzia nach Polizeiangaben Vermögensgegenstände im Wert von 50 Millionen Euro beschlagnahmt.
Die Polizei wirft den festgenommenen Mitgliedern der Familien Farao und Marincola vor, sowohl in Italien als auch in Deutschland als Mitglieder einer kriminellen Vereinigung zahlreiche Straftaten begangen zu haben. Dazu zählten versuchter Mord, Geldwäsche und Erpressung. Besonders betroffen seien Firmen aus der Wein- und Nahrungsmittelbranche, der Abfallentsorgung sowie Beerdigungsunternehmen.
Zudem würde eine Reihe von Beamten der Korruption verdächtigt, hieß es in einer Mitteilung der para-militärischen Carabinieri weiter. Unklar blieb zunächst, ob dies nur für Italien oder auch Deutschland gilt. Insgesamt wurden bei der Razzia Vermögensgegenstände im Wert von 50 Millionen Euro beschlagnahmt. Weitere Einzelheiten sollten im Laufe des Tages bekannt gegeben werden.