Deutschland

Investitionen in deutsche Startups so hoch wie nie zuvor

Lesezeit: 1 min
13.01.2018 17:50
Im vergangenen Jahr stiegen die Investitionen in junge Unternehmen deutlich an.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Startups in Deutschlands haben im vergangenen Jahr so viel Geld erhalten wie noch nie zuvor. Insgesamt stiegen die Investitionen um 88 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Wirtschaftsberatung Ernst & Young (EY) hervorgeht.

Für diesen massiven Zuwachs sorgten vor allem große Finanzierungsrunden. Auf der Suche nach höheren Renditen in der anhaltenden Niedrigzinsphase nehmen Kapitalgeber weiterhin größere Risiken in Kauf und stecken damit auch mehr Geld in junge Firmen.

In Deutschland hatte Berlin erneut und deutlicher als zuvor die Nase vorn. Startups in der Hauptstadt flossen 69 Prozent des bundesweit investierten Kapitals zu. Die fünf größten Finanzierungsrunden gingen durchweg an Berliner Jungfirmen. „Berlin entwickelt sich sehr stark – die anderen deutschen Startup-Hochburgen haben Mühe, da noch mitzuhalten“, sagte EY-Partner Peter Lennartz. Die deutsche Metropole liege gleichauf mit Paris und nur knapp hinter London.

Aber auch Hamburger Start-ups erhielten laut EY mit 230 Millionen Euro 80 Prozent mehr als im Vorjahr. In Jungunternehmen in Bayern flossen 407 Millionen Euro - fast ein Viertel weniger als im Vorjahr. Nordrhein-westfälische Start-ups verzeichneten Investitionen in Höhe von 96 Millionen Euro.

Insgesamt legte die Zahl der Finanzierungsrunden dem EY-Barometer zufolge auf ein Rekordniveau zu und zwar um fünf Prozent auf 507. In Regionen wie Bayern oder Nordrhein-Westfalen sei die Zahl jedoch rückläufig

Das meiste Geld sammelte der Studie zufolge im vergangenen Jahr der Essenslieferdienst Delivery Hero ein. Beim Börsengang im Sommer nahm das Startup insgesamt 989 Millionen Euro ein, wovon 423 Millionen Euro dem Unternehmen zugutekamen. Im Mai hatte der Berliner Auto-Großhändler Auto1 360 Millionen Euro von Kapitalgebern erhalten und Kochboxlieferant HelloFresh kam durch sein Aktienmarktdebüt im November an 268 Millionen Euro.

Peter Lennartz von EY hob positiv hervor, dass auch das Interesse von Großunternehmen an Start-ups steige. Sie zeigten immer mehr Bereitschaft, "mit innovativen Start-ups zusammenzuarbeiten oder sie ganz zu übernehmen", sagte er. Die Beratungsgesellschaft berücksichtigte Unternehmen, deren Gründung höchstens zehn Jahre zurückliegt.


Mehr zum Thema:  

 

DWN
Finanzen
Finanzen Zinswende in USA und Europa: Wie Anleger sich jetzt ideal aufstellen
06.10.2024

Die Notenbanken treiben die Angst vor der Rezession um und veranlassten sie zu Zinssenkungen. Was bedeutet die Zinswende für Anleger und...

DWN
Immobilien
Immobilien Kaminofenverbot ab 2025: Neue Grenzwerte und bis zu 50.000 Euro Strafe
06.10.2024

Ab 2025 tritt ein bundesweites Immissionsschutzgesetz in Kraft, nachdem viele Kaminöfen in deutschen Haushalten entweder modernisiert oder...

DWN
Panorama
Panorama 66 Jahre und noch längst kein Ende: Was bedeutet es, heute alt zu sein?
06.10.2024

Die Generation der aktiven Senioren fährt E-Bike und trainiert im Fitnessstudio: Immer mehr Menschen in Deutschland werden deutlich älter...

DWN
Immobilien
Immobilien Immowelt-Umfrage: So viel kostet die Energiesanierung Immobilienbesitzer
06.10.2024

Laut einer Umfrage geben Immobilienbesitzer 2024 im Durchschnitt 37.000 Euro für Energiesanierungen aus. Ein stolzer Betrag, wobei mehr...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Umstellung auf die E-Rechnung ab 2025: Was das für Unternehmen bedeutet
05.10.2024

Ab Januar 2025 wird sie Pflicht – die E-Rechnung. Deutsche Unternehmen sind ab dann verpflichtet, im Geschäftsverkehr mit anderen...

DWN
Politik
Politik Nato-Führungswechsel: Startet Rutte eine neue Ära?
05.10.2024

Die Suche nach einem neuen Nato-Generalsekretär dauerte länger als ursprünglich gedacht. Nun kommt es jedoch zum erwarteten Wechsel....

DWN
Politik
Politik 75 Jahre China: Wohin steuert die Volksrepublik?
05.10.2024

Staatschef Xi Jinping verfolgt das Ziel, China bis 2049 als dominierende Weltmacht zu etablieren. Doch Konflikte, Kriege und...

DWN
Politik
Politik Wie der Panzer im Drohnenkrieg unterliegt - und was das für Deutschlands Rüstungsindustrie bedeutet
05.10.2024

Der Panzer verliert auf dem modernen Kriegsschauplatz an Bedeutung. Muss der alte Tank neu erfunden werden oder ist er ein Auslaufmodell?