Die US-Kreditkartengesellschaft American Express hat am Donnerstag Zahlen zum vierten Quartal bekanntgegeben. Bemerkenswert ist, dass die Rückstellungen für Kreditausfälle im Jahresvergleich deutlich anstiegen. Dieser Anstieg sei nötig aufgrund des stark gestiegenen Kreditvolumens und den bereits gestiegenen Ausfällen und nicht gezahlten Raten der Schuldner, heißt es im Quartalsbericht des Konzerns:
„Konsolidierte Rückstellungen für Verluste liegen bei 833 Millionen Dollar – 33 Prozent mehr als die 625 Millionen Dollar vor einem Jahr. Der Anstieg reflektiert die Ausweitung der vergebenen Kredite und einen Anstieg bei Abschreibungen und Verzögerungen bei den Rückzahlungen“, heißt es in dem Bericht.
Vor Kurzem wurde bekannt, dass die Kreditkartenschulden in den USA eine neues Allzeithoch erreicht haben, und jetzt deutlich über der Marke von 1 Billion Dollar rangieren.
Für die kommenden sechs Monate setzte American Express zudem den Rückkauf von Aktien aus.
Eine milliardenschwere Abschreibung aufgrund der US-Steuerreform hatte dem Unternemen den ersten Quartalsverlust seit über einem Vierteljahrhundert eingebrockt. In den drei Monaten bis Ende Dezember fiel unter dem Strich ein Minus von 1,2 Milliarden Dollar (1 Milliarde Euro) an, wie der Visa-Rivale mitteilte. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte American Express noch 825 Millionen Dollar verdient.
Eine einmalige Sonderbelastung in Höhe von 2,6 Milliarden Dollar wegen der neuen Steuergesetze drückte das Ergebnis nun ins Minus. Die Reform senkt die Unternehmenssteuern zwar stark, wovon Konzerne auf längere Sicht profitieren. Zunächst werden aber oft hohe Summen abgeschrieben, weil auch steuerlich absetzbare Beträge sinken und eine Sonderabgabe auf im Ausland geparktes Vermögen anfällt.
Die Erlöse steigerte American Express im Schlussquartal um rund zehn Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar. Insgesamt übertrafen die Zahlen die Erwartungen der Analysten. Anleger reagierten dennoch enttäuscht und ließen den Aktienkurs nachbörslich um knapp drei Prozent sinken.