Finanzen

USA verhängen hohe Einfuhrzölle auf spanische Oliven

Die USA haben hohe Einfuhrzölle auf Oliven spanischer Anbieter erhoben.
24.01.2018 17:06
Lesezeit: 1 min

Die USA haben vorläufige hohe Einfuhrzölle auf spanische Oliven verhängt. Die Untersuchung dreier spanischer Exporteure habe ergeben, dass deren Oliven zwischen knapp 15 Prozent und knapp 20 Prozent unter ihrem Wert in den USA verkauft würden, erklärte das US-Handelsministerium am Dienstag. Daher sei eine Durchschnittsabgabe von gut 17 Prozent für alle Produzenten und Exporteure spanischer Oliven festgesetzt worden, hieß es.

Der Zoll erhielt den Angaben zufolge die Anweisung, vorerst Importsteuern in der genannten Höhe zu erheben. Die Entscheidung des Ministeriums ist Teil der Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump, der die Parole „Amerika zuerst“ ausgegeben hat und einer Reihe von Ländern Dumpingpreise zu Ungunsten der USA vorwirft. Bei den Olivenimporten sieht die Regierung Hersteller in Kalifornien benachteiligt.

Im Fall der spanischen Oliven will das Handelsministerium Anfang Juni seine endgültige Entscheidung bekanntgeben. Geprüft werden die Maßnahmen sowie die Frage, ob US-Hersteller tatsächlich benachteiligt werden, auch von der US-Handelskommission.

Der Vorsitzende des Außenhandelsausschusses im Europaparlament, Bernd Lange (SPD), kritisierte den Schritt als „völlig willkürlich.“ Das habe nichts mit Anti-Dumping-Zöllen zu tun, sondern sei „purer Protektionismus“, schrieb er im Internetdienst Twitter. Darauf müsse die EU „hart reagieren.“

Angesichts der protektionistischen Agenda der USA muss Europa nach Ansicht von Italiens Ministerpräsident Paolo Gentiloni verstärkt gemeinsam die Initiative ergreifen. „Europa, bitte handele“, sagte der Regierungschef am Mittwoch auf dem Weltfinanzforum (WEF) in Davos. Als Beispiel nannte er ein Handelsabkommen mit südamerikanischen Staaten. Europa müsse seine Rolle regional, aber auch global stärken: „Das ist die fundamentale Botschaft, die wir in dieser unberechenbaren Welt vermitteln müssen.“ Mit Blick auf die „America first-Politik“ von US-Präsident Donald Trump sagte Gentiloni, es sei zwar in Ordnung für Politiker, ihre Bürger, Firmen und nationale Wirtschaft zu verteidigen: „Ich respektiere das, doch es gibt Grenzen.“

Diese seien dann erreicht, wenn es etwa um internationale Handelsregeln und -Vereinbarungen gehe. Dieses Rahmenwerk müsse arbeitsfähig gehalten und dürfe nicht gestört werden, betonte der Italiener.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...