Deutschland

Rücklagen der gesetzlichen Krankenkassen erreichen Höchststand

Lesezeit: 1 min
04.03.2018 17:53
Die Rücklagen der gesetzlichen Krankenkassen haben im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht.
Rücklagen der gesetzlichen Krankenkassen erreichen Höchststand

Die gesetzlichen Krankenkassen konnten dank der guten Konjunktur im vergangenen Jahr einen Überschuss von rund 3,15 Milliarden Euro einfahren und ihre Rücklagen auf einen neuen Rekord steigern. Insgesamt verfügten die 110 Kassen zum Jahresende über Finanzreserven von rund 19,2 Milliarden Euro, wie das Bundesgesundheitsministerium am Freitag in Berlin mitteilte.

Der Überschuss war nahezu doppelt so hoch wie im Jahr davor mit 1,62 Millairden Euro. Die Einnahmen (233,72 Milliarden Euro) sind um 4,3 Prozent gestiegen, während die Ausgaben (230,56 Milliarden Euro) nur um 3,5 Prozent wuchsen. Unter anderem stiegen die Aufwendungen für Arzneimittel um 4,0 Prozent und für ärztliche Behandlungen um 4,9 Prozent.

Der scheidende Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe sagte, mit den Rekordreserven stünden die Kassen auf einer guten Grundlage. Alles spreche dafür, dass die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) auch im Jahr 2018 schwarze Zahlen schreibe. Die GKV sei gut gerüstet, um die großen Herausforderungen des Gesundheitswesens anzugehen.

Das Ministerium verwies für das laufende Jahr in einer Mitteilung auf die guten konjunkturellen Rahmenbedingungen. Auch würden sich die Ausgaben wohl moderat entwickeln. Darüber hinaus liege der von den Krankenkassen erhobene Zusatzbeitrag für die Arbeitnehmer höher als zur Deckung der Ausgaben erforderlich. Gröhe hatte den durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz aller Kassen für das Jahr 2018 auf 1,0 Prozent festgesetzt, vorher lag er bei 1,1 Prozent. Jede Kasse kann den Beitrag allerdings je nach ihrer Finanzlage individuell festlegen. Nach Angaben des Ministeriums lag der tatsächlich erhobene durchschnittliche Zusatzbeitragssatz zum 1. Januar bei 1,08 Prozent. Das Potenzial für Beitragssenkungen sei damit nicht ausgeschöpft.

Spitzenreiter bei den Überschüssen waren die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) mit einem Plus von rund 1,45 Milliarden Euro und die Ersatzkassen mit den Marktführern TK und Barmer mit 1,1 Milliarden Euro. Der Gesundheitsfonds, in den Beitragseinnahmen und Steuerzuschüsse fließen, verfügte Mitte Januar über liquide Mittel in Höhe von 9,1 Milliarden Euro.

 

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...