Die deutschen Staatsschulden sind im vergangenen Jahr unter anderem dank üppiger Steuereinnahmen weiter gesunken. Sie verringerten sich nach Angaben der Bundesbank vom Donnerstag um insgesamt 53 Milliarden Euro auf 2,09 Billionen Euro. Die Vorgabe des Maastricht-Vertrags, der eine Schuldenquote von maximal 60 Prozent erlaubt, wurde damit allerdings abermals nicht erreicht.
Der Schuldenstand im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug 64,1 Prozent nach 68,2 Prozent im Jahr 2016. Die bisher höchste Quote hatte Deutschland im Jahr 2010 mit 81 Prozent ausgewiesen.
Im kommenden Jahr soll aber voraussichtlich erstmals seit langem die Schuldenquote wieder unter die 60-Prozent-Marke sinken. Dies hat die Bundesregierung im Januar in ihrem Jahreswirtschaftsbericht in Aussicht gestellt. Mitte 2017 beim Kabinettsbeschluss über den Haushaltsentwurf 2018 hatte es noch geheißen, die 60 Prozent würden erstmals seit zehn Jahren erst 2020 erreicht.
Nach Angaben der Bundesbank trugen Länder und Gemeinden aufgrund von Haushaltsüberschüssen deutlich zur Verringerung der Staatsschulden bei. Die staatlichen „Bad Banks“, die im Zuge der Finanzkrise eingerichtet wurden, seien für den größten Teil des Rückgangs verantwortlich, indem sie Vermögensbestände abbauten. Die Stützungsmaßnahmen zugunsten inländischer Banken lagen bei 193 Milliarden Euro. Mit unverändert 88 Milliarden Euro schlugen die Kredit-Pakete für ins Straucheln gerate Euro-Staaten zu Buche.