Finanzen

HSBC überprüft Bank-Konten mit künstlicher Intelligenz

Die HSBC-Bank wird künstliche Intelligenz zur Verhinderung von Betrug und Geldwäsche einsetzen.
11.05.2018 17:15
Lesezeit: 1 min

Die größte Bank Europas, die HSBC (Hongkong & Shanghai Banking Corporation), wird zur Überwachung der Bankkonten künstliche Intelligenz einsetzen. Das meldet das britische IT-Online-Portal “Computing“. Zum Einsatz bringen wird das Kreditinstitut Software des vor zwei Jahren gegründeten Londoner Start-ups Quantexa. Die Software wird Bank-internes, öffentlich zur Verfügung stehendes sowie aus der Transaktion hervorgehendes Datenmaterial inspizieren, auswerten soll angeblich dazu dienen, Kontenbewegungen auf kriminelle Aktivitäten eine Warnung zu untersuchen.

Die Menge der auf diese Weise überprüften Daten ist so gewaltig, dass menschliche Prüfer mit ihr überfordert wären. Quantexa-CEO Vishal Marria nannte es „eine Ehre, der HSBC dabei zu helfen, zwischen den ihr vorliegenden Daten Zusammenhänge herzustellen, damit sie ihre weltweiten Kunden und deren Transaktionen noch besser versteht“. Es ginge darum, den Weg transferierten Geldes nachzuvollziehen: „Zu diesem Zweck können wir für jeden Kunden ein Profil anlegen – und zwar in angemessen kurzer Zeit.“

In der Datenschutzerklärung der HSBC heißt es unter anderem, die Bank sammle ausschließlich Informationen, die notwendig seien, um den Kunden angemessen zu beraten. Die Kundendaten würden geheim gehalten, unterlägen strikten Sicherheitskontrollen und würden – unter Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften – ausschließlich zur Einsicht befugten staatlichen Stellen überlassen werden.

Für die HSBC ist die neue Software auch ein Mittel, um Geld zu sparen. Nachdem sie in den USA angeklagt worden war, Drogengelder in Höhe von 881 Millionen Dollar für ein mexikanisches Kartell gewaschen zu haben, zahlte sie nach einer Absprache 1,9 Milliarden Dollar ans US-Justizministerium, um einer Verurteilung zu entgehen. Anschließend investierte sie mehr als eine Milliarde Pfund, um verschärfte interne Kontrollsysteme zur Verhinderung von Geldwäsche einzurichten. Insgesamt geben britische Banken pro Jahr mehr als 5,5 Milliarden Pfund aus, um regulatorische Vorschriften zur Verhinderung von Geldwäsche einzuhalten.

Die 1865 gegründete HSBC hat ihren Sitz in London und verfügt über eine Bilanzsumme von mehr als 2,5 Billionen Dollar (Deutsche Bank: 1,77 Billionen). Vom internationalen Finanzstabilitätsrat (Basel) wird sie als eine von weltweit 30 systemrelevanten Banken klassifiziert.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...