Führende deutsche und internationale Technologie-Unternehmen sowie Autobauer haben ein Blockchain-Konsortium gegründet. Die sogenannte „Mobility Open Blockchain Initiative“ (MOBI) will laut ihrer Pressemitteilung die Mobilität der Zukunft „effizienter, kostengünstiger, umweltfreundlicher, sicherer und weniger stauanfällig“ gestalten. Dafür will sie Blockchain und verwandte Technologien verwenden und dabei einheitliche Standards verwenden. MOBI ist ihrer Rechtsform nach eine Stiftung. Zu den Mitgliedern gehören knapp 40 Unternehmen, darunter BWM, Bosch, der größte deutsche Auto-Zulieferer ZF Friedrichshaven sowie die Autobauer Ford, General Motors und Renault. Weiterhin IBM, die Blockchain-Plattform Hyperlodge, die Stiftung, die hinter der Krypto-Währung IOTA steht und eine ganze Reihe von Start-ups sowie etablierten IT-Unternehmen.
MOBI verfolgt eine lange Liste unterschiedlichster Ziele. Die Initiative fasst sie mit den Worten zusammen, ihr Blockchain-Netzwerk habe „das Potential, die Auto-Industrie neu zu definieren“. So soll das Blockchain-Netzwerk Unternehmen das Management von Vertriebsketten erleichtern sowie Autobesitzer und Mitfahrer zusammenbringen (Ride-Sharing). Autofahrer sollen das Blockchain-Netzwerk auch dazu nutzen können, Transaktionen mit Behörden und Unternehmen zu tätigen. Autonom fahrende Autos sollen in die Lage versetzt werden, über das Netzwerk selbständig Zahlungen zu leisten, zum Beispiel Parkplatz- oder Mautgebühren.
Was den Datenschutz angeht: MOBI sagt, ihr Blockchain-Netzwerk erlaube es Autofahrern, selbstständig zu entscheiden, ob sie die Daten, die über sie und ihr digital vernetztes Fahrzeug aufgezeichnet werden, preisgeben möchten. Und wenn ja, an wen und zu welchem Zweck. Ihren eigenen Worten nach will die MOBI-Initiative „ein digitales Ökosystem schaffen, in dem sowohl Unternehmen als auch Konsumenten Souveränität über ihre Daten haben“. Die zunehmende digitale Vernetzung moderner Autos macht eine Überwachung ihrer Fahrer in steigendem Maße möglich. Die Industrie sammelt bereits jetzt große Mengen an Daten über Autos und ihre Fahrer. Insofern kommt es überraschend, dass eine von der Wirtschaft ins Leben gerufene Initiative sich dem Datenschutz verschreibt.
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