Die US-Regierung fordert, dass chinesische Unternehmen künftig deutlich mehr Waren aus den USA importieren sollen. Wie die Financial Times berichtet, wird Handelssekretär Wilbur Ross den Chinesen bei einem anstehenden Besuch in Peking eine entsprechende Liste mit Warengruppen vorlegen.
Das Ziel der US-Regierung besteht darin, dass massive Handelsungleichgewicht zwischen beiden Ländern zu verringern. Im vergangenen Jahr führten die USA für umgerechnet etwa 337 Milliarden Dollar mehr chinesische Waren ein, als die Chinesen amerikanische Produkte kauften. Bei Handelsgesprächen in der vergangenen Woche hatte die chinesische Seite unverbindliche zugesagt, mehr US-Produkte zu importieren. Die US-Regierung will diese Zusagen nun in Vertragsform überführen.
Offenbar hofft Washington, dass sich die Exporte nach China um jährlich etwa 50 bis 60 Milliarden Dollar steigern ließen. Im vergangenen Jahr exportierten US-amerikanische Unternehmen Waren und Dienstleistungen im Gesamtwert von etwa 130 Milliarden Dollar nach China.
Bei den Warengruppen, von denen Peking mehr importieren sollte, handelt es sich der FT zufolge wahrscheinlich um Rohöl, Flüssiggas, Rindfleisch, Geflügel und Sojabohnen. Das Geschäft mit Sojabohnen stellte in den vergangenen Jahren einen der wenigen Bereiche dar, in denen die Amerikaner einen Handelsüberschuss mit China erzielen konnten.
Die Verhandlungsführer von US-Präsident Trump – insbesondere Finanzminister Stephen Mnuchin und Handelssekretär Wilbur Ross – stehen unter dem Druck von Teilen der Republikaner, welchen die bisherigen Forderungen im Verhältnis zu China nicht weit genug gehen. Sie wünschen sich beispielsweise, dass es strukturelle Liberalisierungen in China gibt und dass dem angeblichen Diebstahl geistigen Eigentums ein Riegel vorgeschoben wird.
Mit Blick auf den Fall des von der US-Regierung mit einer Milliardenstrafe belegten Technologiekonzerns ZTE sagte der Senator Marco Rubio. „Ich betrachte den Fall ZTE nicht nur einzeln, sondern als Teil eines China-Problems. China versucht, die USA als mächtigstes Land der Welt zu überholen. Sie machen dass nicht, indem sie uns durch eine höhere Wettbewerbsfähigkeit oder mehr Innovationen ausstechen, sondern sie bestehlen uns“, wird Rubio von der FT zitiert.
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