Die Deutsche Bank hat im zweiten Quartal besser abgeschnitten als von Analysten erwartet. Die Bank erwarte einen Gewinn vor Steuern von rund 700 Millionen Euro und nach Steuern von rund 400 Millionen Euro, teilte das Geldhaus am Montag überraschend mit. Im Durchschnitt lagen die Schätzungen der Analysten für den Gewinn vor Steuern zuletzt bei 321 Millionen Euro und für den Gewinn nach Steuern bei 159 Millionen Euro.
Auch bei den Konzernerträgen lag das Geldhaus über den Analystenschätzungen. Für das zweite Quartal 2018 rechnet die Deutsche Bank mit Konzernerträgen von etwa 6,6 Milliarden Euro im Vergleich zu einer Konsensschätzung von 6,4 Milliarden Euro.
"Das Management sieht in diesen Ergebnissen einen Beleg für die Stabilität des Geschäfts der Deutschen Bank", erklärte das Geldhaus.
An der Börse stießen die vorgezogenen Geschäftszahlen auf ein positives Echo bei Investoren. Die zuletzt schwer gebeutelte Aktie gewann zeitweise mehr als acht Prozent und übersprang die Marke von zehn Euro.
Viele Analysten hatten befürchtet, dass durch den vom neuen Konzernchef Christian Sewing angekündigten Schrumpfkurs die Erträge stark zurückgehen und höhere Umbaukosten anfallen als von der Bank in Aussicht gestellt. Für das zweite Quartal lägen die zinsunabhängigen Aufwendungen bei etwa 5,8 Milliarden Euro, während Analysten im Schnitt sechs Milliarden veranschlagt hatten. Darin enthalten seien eine kleine Auflösung von Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und 0,2 Milliarden Euro für Restrukturierungskosten und Abfindungen. "Der Konzern hat im zweiten Quartal bei seiner Restrukturierung schnell Fortschritte erzielt", hieß es. Die Zahl der Vollzeitstellen sank um etwa 1700 auf rund 95.400.
Sewing hatte dem Geldhaus kurz nach seinem Amtsantritt im April eine neue Strategie verordnet. Im schwächelnden Investmentbanking soll kaum ein Stein auf dem anderen bleiben, bis Ende 2019 müssen Tausende Mitarbeiter die Bank verlassen - die Gesamtzahl soll global auf "deutlich unter 90.000" sinken.
Die harte Kernkapitalquote (CET 1) lag der Deutschen Bank zufolge Ende Juni bei etwa 13,6 Prozent, die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) bei rund 3,9 Prozent. Auch hier schnitt das Institut besser ab als von Analysten prognostiziert.
Bei allen Zahlen handelt es sich um vorläufige Ergebnisse. Die vollständigen Ergebnisse will die Deutsche Bank am 25. Juli veröffentlichen.