Finanzen

Deutsche Bank erzielt überraschend hohen Gewinn

Die Deutsche Bank konnte im zweiten Quartal einen überraschend hohen Gewinn ausweisen.
16.07.2018 11:29
Lesezeit: 1 min

Die Deutsche Bank hat im zweiten Quartal besser abgeschnitten als von Analysten erwartet. Die Bank erwarte einen Gewinn vor Steuern von rund 700 Millionen Euro und nach Steuern von rund 400 Millionen Euro, teilte das Geldhaus am Montag überraschend mit. Im Durchschnitt lagen die Schätzungen der Analysten für den Gewinn vor Steuern zuletzt bei 321 Millionen Euro und für den Gewinn nach Steuern bei 159 Millionen Euro.

Auch bei den Konzernerträgen lag das Geldhaus über den Analystenschätzungen. Für das zweite Quartal 2018 rechnet die Deutsche Bank mit Konzernerträgen von etwa 6,6 Milliarden Euro im Vergleich zu einer Konsensschätzung von 6,4 Milliarden Euro.

"Das Management sieht in diesen Ergebnissen einen Beleg für die Stabilität des Geschäfts der Deutschen Bank", erklärte das Geldhaus.

An der Börse stießen die vorgezogenen Geschäftszahlen auf ein positives Echo bei Investoren. Die zuletzt schwer gebeutelte Aktie gewann zeitweise mehr als acht Prozent und übersprang die Marke von zehn Euro.

Viele Analysten hatten befürchtet, dass durch den vom neuen Konzernchef Christian Sewing angekündigten Schrumpfkurs die Erträge stark zurückgehen und höhere Umbaukosten anfallen als von der Bank in Aussicht gestellt. Für das zweite Quartal lägen die zinsunabhängigen Aufwendungen bei etwa 5,8 Milliarden Euro, während Analysten im Schnitt sechs Milliarden veranschlagt hatten. Darin enthalten seien eine kleine Auflösung von Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und 0,2 Milliarden Euro für Restrukturierungskosten und Abfindungen. "Der Konzern hat im zweiten Quartal bei seiner Restrukturierung schnell Fortschritte erzielt", hieß es. Die Zahl der Vollzeitstellen sank um etwa 1700 auf rund 95.400.

Sewing hatte dem Geldhaus kurz nach seinem Amtsantritt im April eine neue Strategie verordnet. Im schwächelnden Investmentbanking soll kaum ein Stein auf dem anderen bleiben, bis Ende 2019 müssen Tausende Mitarbeiter die Bank verlassen - die Gesamtzahl soll global auf "deutlich unter 90.000" sinken.

Die harte Kernkapitalquote (CET 1) lag der Deutschen Bank zufolge Ende Juni bei etwa 13,6 Prozent, die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) bei rund 3,9 Prozent. Auch hier schnitt das Institut besser ab als von Analysten prognostiziert.

Bei allen Zahlen handelt es sich um vorläufige Ergebnisse. Die vollständigen Ergebnisse will die Deutsche Bank am 25. Juli veröffentlichen.

 

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Politische Unsicherheit: Warum Anleger jetzt Fehler machen
03.07.2025

Trumps Kurs schürt Unsicherheit an den Finanzmärkten. Wie Anleger jetzt kühlen Kopf bewahren und welche Fehler sie unbedingt vermeiden...

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung: Harsche Kritik der Wirtschaftsverbände
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Politik
Politik USA drosseln Waffenhilfe – Europa unter Zugzwang
03.07.2025

Die USA drosseln die Waffenhilfe für Kiew. Europa muss die Lücke schließen. Wie geht es weiter?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Sanierung bleibt trotz Rekordminus auf Kurs
03.07.2025

Baywa steckt tief in den roten Zahlen – doch der Sanierungsplan bleibt unangetastet. Der traditionsreiche Konzern kämpft mit Altlasten,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China kontrolliert deutsche Industrie
03.07.2025

Die deutsche Industrie gerät zunehmend in die Abhängigkeit Chinas, weil Peking bei seltenen Erden den Weltmarkt kontrolliert....

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...