Finanzen

Spekulanten wetten auf starken Dollar und schwaches Pfund

Spekulanten wetten auf einen starken US-Dollar und ein schwaches Pfund. Sie erwarten offenbar eine Eskalation der Regierungskrise in Großbritannien.
19.07.2018 17:23
Lesezeit: 1 min

Spekulanten erhöhen seit vergangener Woche ihre Netto-Long-Positionen in US-Dollar an den Terminmärkten auf den höchsten Wert seit März 2017. Sie gehen offenbar davon aus, dass der US-Dollar weiter an Wert gewinnen wird. Dies geht aus Berechnungen von Reuters und veröffentlichten Daten der Commodity Futures Trading Commission hervor.

Allein in der Woche, die am 10. Juli 2018 endete, betrug der Wert der Netto-Long-Dollar-Positionen etwa 16,41 Milliarden US-Dollar. In der Vorwoche lag dieser Wert noch bei 13,16 Milliarden US-Dollar.

In der laufenden Woche kauften die Spekulanten weiter US-Dollar, während sie ihre Positionen in allen anderen wichtigen Währungen  - mit Ausnahme des Schweizer Frankens - reduzierten, berichtet FXStreet.

Die größte Veränderung in dieser Woche war beim britischen Pfund zu beobachten. In den vergangenen fünf Wochen hatten Spekulanten das Pfund verkauft und befinden sich derzeit in signifikanter Höhe in einer Netto-Short-Position - trotz steigender Zinserhöhungserwartungen durch die britische Notenbank. Daraus lässt sich ableiten, dass sie auf einen weiteren Wertverfall des Pfunds spekulieren. Eine mögliche Erklärung ist, dass die zunehmende politische Instabilität in Großbritannien - nach dem Rücktritt von David Davis und Boris Johnson -  die Investoren veranlasst, ihre Engagements in britischen Pfund durch Termingeschäfte abzusichern.

FXStreet schreibt: „Nach einem schnellen Anstieg des US-Dollars nimmt der Dollar derzeit eine Verschnaufpause ein. Dies zeigt sich auch beim Euro, wobei der EUR/USD-Wechselkurs derzeit in einem engen Korridor zwischen 1,15 und 1,18 schwankt. Dieses Phänomen zeigt sich auch in den US-Dollar-Nettopositionen der vergangenen Wochen. Nachdem die Spekulanten anfänglich den großen Aufwärtstrend im Dollar verpasst hatten, wechselten sie Anfang Mai von Netto-Short zu Netto-Long. Allerdings unterstützen sowohl fundamentale als auch quantitative Faktoren einen stärkeren Dollar, und es ist wahrscheinlicher, dass der US-Dollar in naher Zukunft weiter anziehen wird.”

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