Weltwirtschaft

Spanien: Erdöl-Unternehmen produziert Benzin mittels Künstlicher Intelligenz

Lesezeit: 1 min
24.07.2018 17:12
Das spanische Erdöl-Unternehmen Repsol nutzt in seinen Raffinerien Künstliche Intelligenz.
Spanien: Erdöl-Unternehmen produziert Benzin mittels Künstlicher Intelligenz

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Das spanische Erdöl-Unternehmen Repsol wird in seinen Raffinerien für die Herstellung von Benzin, Diesel und anderen Öl-basierten Produkten in Zukunft Künstliche Intelligenz nutzen. Das berichtet die Financial Times. Repsol wird KI von Google einsetzen, um die Verarbeitung von Rohöl sowie Restöl-Beständen zu optimieren. Die Algorithmen sollen rund 400 verschiedene Variablen wie Druck, Temperatur und Fließgeschwindigkeit berechnen und auswerten. Zunächst wird das Unternehmen nur seine Raffinerie in Tarragona (100 Kilometer südwestlich von Barcelona) mit KI ausstatten, die anderen fünf sollen in Kürze folgen. In Tarragona werden pro Tag 120.000 Barrel Öl produziert. Die Spanier hoffen, durch den KI-Einsatz ihren Gewinn um 30 Cent pro Barrel zu steigern. Insgesamt hofft Repsol auf zusätzliche Gewinne in Höhe von rund 100 Millionen Dollar pro Jahr.

Seit der Ölpreiskrise von 2015 – als der Barrel zeitweise auf unter 30 Dollar abstürzte – versucht die Ölbranche vermehrt, durch den Einsatz neuer Technologien ihre Förder- und Verarbeitungs-Kosten zu senken. Diese Zielsetzung findet weiteren Auftrieb durch die zunehmende Konkurrenz alternativer Energien. Laut einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey könnte KI dazu beitragen, dass Raffinerien ihre Kapazitäten in naher Zukunft zu nahezu 100 Prozent ausschöpfen, was bislang aus technischen Gründen nicht möglich war.

Laut einer Repsol-Sprecherin werde der Einsatz von KI nicht zu Entlassungen führen. „Mensch und Maschine“ würden nicht gegeneinander konkurrieren.

Repsol gehört zu den 15 größten Ölgesellschaften der Welt. 2017 erzielte das Unternehmen mit Sitz in Madrid einen Umsatz von 41 Milliarden Euro. Die Marktkapitalisierung liegt derzeit bei knapp 17 Milliarden Euro.

Weitere Meldungen aus dem Tech-Report der DWN finden Sie hier.

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