China hat die Genehmigungen für Investitionen wegen beschleunigter Infrastrukturprojekte nahezu vervierfacht. Die Regierung gab im Juli grünes Licht für insgesamt 17 Großvorhaben im Gesamtwert von fast 78 Milliarden Yuan (knapp 10 Milliarden Euro), sagte Zhao Chenxi von der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission am Donnerstag in Peking. Im Juni hatte das Volumen lediglich knapp 21 Milliarden Yuan betragen.
Die Regierung versucht derzeit, mit vorgezogenen Infrastrukturinvestitionen die negativen Effekte des Zollstreits mit den USA auf die Konjunktur zu dämpfen. Die USA haben im Handelskonflikt ihre Zölle auf zahlreiche Produkte des Exportweltmeisters deutlich erhöht. China revanchiert sich mit höheren Zöllen auf US-Waren.
Chinas Wirtschaftswachstum legte im Juli um 6,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu, wie die am Dienstag bekanntgegebene offizielle Statistik zeigt. Bereits im Juni hatte die Steigerung 6,0 Prozent betragen. Die Einzelhandelsumsätze kletterten im Juli um 8,8 Prozent nach 9,0 Prozent im Vormonat.
Die Investitionen in die Infrastruktur, die im vergangenen Jahr ein kräftiger Treiber für das Wirtschaftswachstum waren, sollen durch eine entsprechende Politik im zweiten Halbjahr 2018 kräftiger steigen als im ersten. In den sieben Monaten von Januar bis Juli hat sich das Investitionswachstum verlangsamt und betrug 5,7 Prozent. In den ersten sechs Monaten lag es noch bei 7,3 Prozent.