Gemischtes

Bosch entwickelt Antrieb für Elektro-Transporter

Bosch hat einen Antrieb für Elektro-Transporter entwickelt.
23.08.2018 01:28
Lesezeit: 2 min

Bosch hat einen Antrieb für Elektro-Transporter entwickelt, der 2019 auf den Markt kommen soll. Der Antrieb ist für Fahrzeuge mit einem Gewicht von zwei bis 7,5 Tonnen geeignet und nach Unternehmens-Angaben besonders für Transporter gedacht, die im Stadtverkehr unterwegs sind. Seine Reichweite beträgt rund 200 Kilometer, wobei das Bremsen zur Energie-Rückgewinnung genutzt wird und die Reichweite dementsprechend verlängert.

Der Antrieb wird mit oder ohne Getriebe geliefert: „Je nachdem, was der jeweilige Transporter-Hersteller vorzieht“, so Bosch-Sprecherin Inga Ehret im Gespräch mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten. Er sei einfach einzubauen, spare den Fahrzeug-Herstellern eine Menge Zeit und Geld und trage dazu bei, dass die Hersteller neue Modelle rascher entwickeln könnten: „Der Antrieb ist ja schon da.“

Mit dem Antrieb sollen vor allem Transporter ausgerüstet werden, die in der Stadt unterwegs sind. „Der Online-Handel boomt und bringt den Lieferverkehr in Metropolen an seine Grenzen“, heißt es in einer Bosch-Presseerklärung. Lärm und Abgase führten zu Diskussionen um Einfahrverbote, die nicht nur den Versandhandel, sondern auch Kleinunternehmen wie Handwerker träfen. Und für genau diesen Kundenkreis - also Händler, Auslieferer, Handwerker - seien die mit dem neuen Antrieb ausgerüsteten Fahrzeuge gedacht. Schließlich fahren sie geräusch- und emissions-, also störungsfrei. Laut Statistik seien die meisten Transporter in der Stadt nicht mehr als 80 Kilometer pro Tag unterwegs. Über Nacht ständen sie dann im Depot und könnten wieder aufgeladen werden.

Bereits jetzt gibt es – vor allem in Großstädten – Zonen, in denen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor nicht erlaubt sind. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2030 um mindestens 40 Prozent zu senken (gegenüber dem Stand von 1990). Laut einer Studie der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PcW) ist für 61 Prozent der Online-Besteller die Auslieferung durch E-Autos oder Lastenfahrräder ein wichtiges Kriterium bei der Wahl ihres Online-Händlers. Die Zulassungszahlen für Klein-Transporter steigen kontinuierlich: Laut einer Studie von Shell sind derzeit von vier zugelassenen Nutzfahrzeugen drei den Kleintransportern zuzurechnen – mit steigender Tendenz.

Der neue Elektro-Antrieb richtet sich laut Bosch-Sprecherin Ehret an Hersteller aller Größenordnungen: „Vom Start-up bis zum etablierten, weltweit operierenden Konzern.“ Es gäbe bereits einen Kunden, der seine Fahrzeuge nächstes Jahr mit dem Antrieb ausstatten wird. „Wer das ist, dürfen wir allerdings noch nicht verraten“, sagte Ehret den Deutschen Wirtschaftsnachrichten.

Bosch ist mit einem Jahresumsatz von etwas über 78 Milliarden Euro das sechstgrößte deutsche Unternehmen. 47,4 Milliarden Euro (61 Prozent) entfällt dabei auf den Bereich „Mobility Solutions“ (Autoteile und Mobilitätslösungen). Bosch ist der größte Automobil-Zulieferer der Welt. Der Konzern mit Sitz in Stuttgart beschäftigt rund 402.000 Mitarbeiter, davon 64.500 in Forschung und Entwicklung.

Weitere Meldungen aus dem Tech-Report der DWN finden Sie hier.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Bundeshaushalt: Klingbeils Kraftakt mit zwei Haushalten und einem klaren Ziel
17.05.2025

Ein Kaltstart für Finanzminister Klingbeil: Treffen in Brüssel, die Steuerschätzung, Gespräche der G7 – alles binnen zwei Wochen. Der...

DWN
Politik
Politik Elon Musk: Der stille Umbau der USA in ein Tech-Regime
17.05.2025

Nie zuvor in der modernen Geschichte der USA hat ein einzelner Unternehmer derart tief in den Staat eingegriffen. Elon Musk, offiziell ohne...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Start-up WeSort.AI: Wie künstliche Intelligenz die Mülltrennung revolutioniert
16.05.2025

Die Müllberge wachsen von Jahr zu Jahr, bis 2050 sollen es fast siebzig Prozent mehr Abfall sein. Die Brüder Johannes und Nathanael Laier...

DWN
Politik
Politik Zentralplanerisches Scheitern: Lukaschenkos Preiskontrolle lässt Kartoffeln verschwinden
16.05.2025

Die belarussische Regierung hat mit rigider Preiskontrolle einen der elementarsten Versorgungsbereiche des Landes destabilisiert....

DWN
Finanzen
Finanzen Philipp Vorndran: „Kaufen Sie Immobilien, Gold – und streuen Sie Ihr Vermögen global“
16.05.2025

Anleger müssen umdenken: Investitionsstratege Philipp Vorndran warnt im Gespräch mit Peter Frankl vor einem Kollaps des alten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Kleinaktionäre drängen auf Rückzug von VW-Chef Blume bei Porsche
16.05.2025

VW-Chef Blume steht zunehmend unter Druck: Kritik aus den eigenen Reihen bringt seine Doppelrolle ins Wanken. Wie lange kann er sich noch...

DWN
Finanzen
Finanzen Was sind alternative Investments? Whisky, Windpark, Private Equity – wie Sie abseits der Börse Rendite machen
16.05.2025

Alternative Investments gelten als Baustein für resiliente Portfolios. Doch was genau verbirgt sich hinter dieser Anlageklasse? Warum sie...

DWN
Politik
Politik Dobrindt: Grenzkontrollen markieren den Beginn eines Kurswechsels
16.05.2025

Innenminister Dobrindt setzt auf strengere Maßnahmen und schärfere Grenzkontrollen – ein klarer Kurswechsel in der Migrationspolitik....