Finanzen

Italien verkauft Staatsanleihen mit hohen Renditen

Italien konnte am Donnerstag durch den Verkauf von Anleihen mit hohen Renditen Milliarden einnehmen.
30.08.2018 15:12
Lesezeit: 1 min

Mit Erleichterung reagieren Börsianer auf die hohe Nachfrage bei einer Auktion italienischer Staatsanleihen, berichtet Reuters. Offenbar seien Investoren auf dem aktuellen Niveau bereit, diese Papiere wieder zu kaufen, sagte Commerzbank-Anlagestratege Christoph Rieger.

Italien lockte Investoren mit höheren Zinsen. Bei den fünfjährigen Bonds stieg die Rendite im Vergleich zur vorangegangenen Auktion vor einem Monat auf 2,44 von 1,8 Prozent. Das ist der höchste Stand seit fast fünf Jahren. Bei den zehnjährigen Titeln markierte die Rendite ein Viereinhalb-Jahres-Hoch von 3,25 Prozent. Zuletzt hatten Befürchtungen am Finanzmarkt für Unruhe gesorgt, die Regierung könnte wegen der Erfüllung von Wahlversprechen die EU-Etatvorgaben verletzen.

Am Tag vor der mit Spannung erwarteten Bekanntgabe der Bonitätseinstufung durch die Ratingagentur Fitch verkaufte Italien zwei fest und zwei variabel verzinste Schuldtitel im Gesamtvolumen von 7,75 Milliarden Euro. Angesichts der aktuellen allgemeinen Verunsicherung hätte dies den Markt erheblich belasten können, sagte Anlagestratege Luca Cazzulani von der HVB-Mutter Unicredit. "Das war aber nicht der Fall." Die Emission der fünfjährigen Titel sei zudem 2,12-fach überzeichnet gewesen - so hoch wie seit Jahren nicht. Bei den zehnjährigen Papieren lag die Quote bei 1,37.

Ein längerfristiger Stimmungsumschwung lasse sich daraus nicht ableiten, betonte Portfoliomanager Mohammed Kazmi vom Vermögensverwalter UBP. Abhängig von der Beurteilung durch Fitch und den Haushaltsberatungen könnten die Papiere schnell wieder aus den Depots fliegen. Italiens EU-kritische Regierung fordert von der EU-Kommission eine Lockerung und Sparkurses und könnte beim Haushalt für 2019 die EU-Vorgaben verfehlen. Italien hat mit rund 130 Prozent des Bruttoinlandsprodukts nach Griechenland die höchste Schuldenlast in der Euro-Zone.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....