Das Handelsdefizit der USA ist im Juli kräftig gestiegen - besonders das mit China und der Europäischen Union. Die gesamten Importe übertrafen die Exporte um 50,1 Milliarden Dollar, wie das Handelsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Das sind 9,5 Prozent mehr als im Vormonat. Verantwortlich dafür sind sinkende Exporte von Waren und Dienstleistungen, die um 1,0 Prozent auf gut 211 Milliarden Dollar abnahmen - besonders wegen der sinkenden Nachfrage nach Sojabohnen und Flugzeugen. Die Importe legten dagegen um 0,9 Prozent auf den Rekordwert von rund 261 Milliarden Dollar zu, auch wegen höherer Ölpreise.
Das politisch besonders heikle Handelsdefizit mit China weitete sich auf ein Rekordniveau aus: Es kletterte um zehn Prozent auf 36,8 Milliarden Dollar. Beide Länder haben sich gegenseitig mit Strafzöllen überzogen, die seit Anfang Juli gelten. Das Defizit im Handel mit der EU legte um 50 Prozent zu und erreichte mit 17,6 Milliarden Dollar ebenfalls einen Höchstwert.
Dagegen schmolz das Minus im Handel mit Mexiko um ein Viertel auf 5,5 Milliarden Dollar.
US-Präsident Donald Trump hat mehrfach behauptet, sein Land werde von Handelspartnern wie der Volksrepublik ausgenutzt. Die USA haben deshalb Zölle gegen China, die EU und andere Wirtschaftsräume verhängt. Er hat die Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte und eine Reihe chinesischer Waren verteidigt. Sie seien notwendig, um die amerikanische Industrie vor unlauterem Wettbewerb zu schützen.