Knapp drei Wochen nach dem Verschwinden des saudiarabischen Staatsbürgers Jamal Khashoggi hat Saudi-Arabien bekanntgegeben, dass der in Ungnade gefallene Kritiker des Königshauses im Konsulat in Istanbul getötet wurde. Er sei ums Leben gekommen, nachdem es zu einem "Faustkampf" mit Personen gekommen sei, die er in dem Konsulat getroffen habe, erklärte die Staatsanwaltschaft in Riad am Samstag. "Die Untersuchung läuft noch und 18 saudische Staatsbürger wurden festgenommen", hieß es in der über staatliche Medien verbreiteten Mitteilung. Der Königshaus-Berater Saud al-Kahtani und der stellvertretende Geheimdienstchef Ahmed Assiri seien entlassen worden. Kronprinz Mohammed bin Salman (MBS) ordnete Medienberichten zufolge die Bildung eines Ministerialkomitees an, das den Geheimdienst umbauen solle.
Khashoggi war am 2. Oktober in das Konsulat gegangen, um Dokumente für seine bevorstehende Hochzeit zu bekommen. Seitdem galt der Kolumnist der "Washington Post" als vermisst. Doch es mehrten sich rasch Hinweise, dass Khashoggi umgekommen sein könnte. Die türkischen Behörden gingen davon aus, dass er in dem Konsulat getötet und seine Leiche fortgeschafft wurde. Saudi-Arabien wies die Vorwürfe zunächst zurück und erklärte, der Journalist habe das Konsulat kurz nach seinem Besuch verlassen.
Zuletzt nahm der Druck auf das Königshaus jedoch zu, für Aufklärung zu sorgen. So schloss US-Präsident Donald Trump am Freitag nicht aus, dass gegen den engen Verbündeten Sanktionen verhängt werden könnten. Die Bundesregierung forderte die saudische Führung auf, sich endlich zu erklären. Die türkischen Behörden weiteten ihre Ermittlungen zunehmend aus. Zudem sagten zahlreiche führende Wirtschaftsvertreter und ranghohe Politiker ihre Teilnahme an einer bevorstehenden internationalen Investorenkonferenz in Riad ab