Politik

Venezuela ersetzt Leitwährung Dollar durch Euro

Venezuela will künftig alle Transaktionen auf dem Devisenmarkt in Euro und nicht mehr in Dollar abwickeln.
22.10.2018 00:46
Lesezeit: 1 min

Am Dienstag sagte der venezolanische Vize-Wirtschaftsminister Tareck El Aissami, dass alle künftigen Transaktionen auf dem Devisenmarkt in Euro, Yuan und anderen harten Währungen durchgeführt werden sollen. Transaktionen mit dem Dollar sollen nicht mehr vorgenommen werden. Das teilte der Vize-Wirtschaftsminister über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. „Verschiedene Akteure greifen weiterhin unser Finanzsystem an. Wir werden den ausländischen und imperialistischen Interessen nicht nachgeben. Die illegalen Maßnahmen werden weiterhin das nationale Wirtschaftssystem schädigen, und deshalb haben wir diese Entscheidungen getroffen“, zitiert Bloomberg El Aissami.

El Aissami sagte, die Regierung würde Bankkonten in Europa und Asien als potenzielle Umgehungslösung für finanzielle Sanktionen eröffnen. Der Bankensektor in Venezuela werde nun dreimal in der Woche an Devisenauktionen teilnehmen können.

Die venezolanische Regierung besteht darauf, dass die Probleme des Landes das Ergebnis einer gezielten „Wirtschaftssabotage“ seien, während die Analysten ein kompliziertes System von Preis- und Währungskontrollen dafür verantwortlich machen.

Die regierenden Sozialisten Venezuelas haben sich bemüht, die Hyperinflation zu zügeln und den Zusammenbruch des ehemals wohlhabendsten Landes Lateinamerikas zu bekämpfen: Hungersnot und der Zusammenbruch der öffentlichen Dienstleistungen haben dazu geführt, dass mittlerweile zahlreiche Venezolaner emigriert sind. Die USA hatten zuvor Sanktionen gegen das venezolanische Finanzsystem und den Energiesektor eingeführt.

Der verstorbene Präsident Hugo Chavez hat 2003 Währungskontrollen eingeführt, um die Kapitalflucht einzudämmen. Die Bemühungen, den Verkauf von Hartwährung zu regulieren, gingen nach hinten los, da der Staat angesichts der Rohstoffpreise und der grassierenden Korruption Probleme hatte, Dollars zu liefern, was zu einem florierenden Schwarzmarkt für Dollar-Noten führte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Datenerpressung statt Freihandel: China nutzt seltene Erden als Waffe
13.06.2025

China verlangt sensible Betriebsgeheimnisse, bevor es seltene Erden exportiert – ein klarer Machtzug im Handelskrieg. Der Westen liefert,...

DWN
Politik
Politik Deutschlands herrenlose Konten: Bundesregierung will auf Gelder von Privatkonten zugreifen
13.06.2025

Auf deutschen Bankkonten schlummern Milliarden Euro, die anscheinend niemandem gehören. Union und SPD möchten jetzt an die Ersparnisse...

DWN
Panorama
Panorama Flugzeugabsturz in Indien: Was passierte bei Flug AI171?
13.06.2025

Mehr als 240 Menschen starben bei einem verheerenden Flugzeugabsturz in Indien. Premierminister Narendra Modi besuchte den einzigen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Brüsseler Kompromiss: EU führt Handelsquoten für Ukraine wieder ein – Litauen hofft auf Preisstabilisierung
13.06.2025

Handelsstreit mit Folgen: Die EU führt wieder Quoten für ukrainische Agrarimporte ein. Litauen atmet auf, Kiew warnt vor...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Der Microlino: Wie ein Schweizer Tüftler dem SUV-Wahnsinn trotzt
13.06.2025

SUVs dominieren unsere Straßen – größer, schwerer, ineffizienter. Doch ein Schweizer Tüftler stellt sich gegen diesen Trend: Wim...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wenn der Chef den Hund mitbringt: Sind Haustiere im Büro eine Revolution im Büroalltag?
13.06.2025

Ein Hund im Büro bringt gute Laune, sorgt für Entspannung und fördert das Teamgefühl – doch nicht alle sind begeistert. Warum...

DWN
Politik
Politik EU-Sanktionen wegen Russland-Handel: Brüssel zielt nun auch auf Chinas Banken
13.06.2025

Die EU plant erstmals Sanktionen gegen chinesische Banken wegen Unterstützung Russlands durch Kryptowährungen. Peking reagiert empört...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Kurse unter Druck: Markt reagiert panisch auf Nahost-Eskalation
13.06.2025

Explodierende Spannungen im Nahen Osten bringen den Kryptomarkt ins Wanken. Bitcoin fällt, Ether bricht ein – Anleger flüchten panisch...