Technologie

Deutsche Unternehmen steigen von Microsoft auf Google um

Eine steigende Zahl von Unternehmen steigt auf „G Suite“ von Google um.
19.11.2018 00:19
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Zahl der Unternehmen, die die Software-Tools der Reihe „G Suite“ von Google im Abonnement nutzen, steigt. Mittlerweile zählt „G Suite“ vier Millionen zahlende Abonnenten. Das ist zwar deutlich weniger als die Zahl der zahlenden Microsoft Office-Abonnenten (Stand August 2018: 31,4 Millionen). Aber eine zunehmende Zahl von großen Unternehmen entscheidet sich für „G Suite“.

Das Schweizer Bau-Unternehmen „Weiss+Appetito“ (Jahresumsatz: 1,4 Milliarden Franken) schreibt auf seiner Homepage: „Wir haben eine Evaluation durchgeführt und uns für G Suite als neue Kommunikations-Lösung entschieden. Damit haben wir unter anderem unsere Sicherheit erhöht und unsere IT-Kosten um mindestens 30 Prozent gesenkt.“ Roche, der zweitgrößte Pharma-Konzern der Welt, nennt die Entscheidung für „G Suite“ einen „strategischen Vorteil“, weil sie die Zusammenarbeit seiner über die ganze Welt verstreuten Belegschaft vereinfache.

Der Chief Digital Officer des weltweit agierenden Elektro-Versandhandels Conrad, Ales Drabek, sagte den Deutschen Wirtschaftsnachrichten: „Mit G-Suite hat sich Conrad für eine Lösung entschieden, in der alle Applikationen UX/UI-basiert sind, die vollumfänglich integriert und mit ausreichend Funktionalitäten versehen sind, ohne dabei zu komplex zu sein. Durch den App Store von Google steht uns zusätzliche Software mit G-Suite-Applikationen zur Verfügung. Ein entscheidender Vorteil von G-Suite ist die Nutzung von unterwegs und durch unterschiedlichste Endgeräte, die das gemeinsame zeitgleiche Bearbeiten von Dokumenten ermöglichen. Darüber hinaus haben uns die IT-Security und Performance von G-Suite in der Google Cloud absolut überzeugt.“

Alexander Pöllmann, der bei dem Hidden Champion „Viessmann“ (Heiztechnik/ Jahresumsatz: 2,4 Milliarden Euro) den Wechsel auf „G Suite“ verantwortet hat, sagte den Deutschen Wirtschaftsnachrichten: „Die Vorteile von G Suite sind die Usability und der Plattform-Ansatz – vor allem aber die komplett browserbasierte Arbeit, wodurch G Suite Endgeräte-unabhängig genutzt werden kann. Ein weiterer Aspekt war die Sicherheit innerhalb der Google Cloud.“

Der Leiter Google G Suite-Großkunden in der DACH-Region, Pascal Specht-Keller, sagte den Deutschen Wirtschaftsnachrichten: „Mit künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen vereinfacht G Suite den Arbeitsalltag signifikant. Darüber hinaus ist unser auf einer künstlichen Intelligenz basiertes Sicherheitssystem besonders leistungsfähig. Die KI erkennt Angriffe, ehe sie in die Infrastruktur eindringen kann und blockt beispielsweise von Viren infizierte Mails and Phishing-Versuche frühzeitig ab.“

In Neuseeland hat sich die staatliche Innovations-Behörde „Callaghan Innovation“ dazu entschieden, von Microsoft Office auf „G Suite“ umzusteigen. Callaghan-CEO Victoria Crone sagte den Deutschen Wirtschaftsnachrichten: „Unsere neuen Tools müssen flexibel, sicher und Infrastruktur-unabhängig sein. Sie müssen unsere Produktivität erhöhen und unsere Zusammenarbeit verbessern. Nach einem langen Auswahlprozess, in dem unterschiedliche Tools in Hinblick auf diese und eine Reihe anderer Kriterien getestet wurden, haben wir uns für Google G Suite entschieden.“ Callaghan Innovation wurde 2013 gegründet, um mit seiner Forschungs- und Entwicklungsarbeit die neuseeländische Wirtschaft bei Innovations-Projekten zu unterstützen. Callaghans Umstieg auf „G Suite“ könnte bedeuten, dass der neuseeländische Regierungs- und Behördenapparat diesen Umstieg auch vollziehen wird. Microsoft wollte sich dazu gegenüber den Deutschen Wirtschaftsnachrichten nicht äußern.

Weitere Meldungen aus dem Tech-Report der DWN finden Sie hier.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...