Politik

EU-Parlament will Regeln für faule Kredite lockern

Lesezeit: 1 min
21.11.2018 11:48
Das EU-Parlament will die Regeln für faule Kredite bei Europas Banken lockern.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

EU-Parlamentarier wollen europäischen Banken beim Abbau von Wackelkrediten weniger harte Auflagen machen. Geplant sei, dass Geldhäuser für unbesicherte Problemdarlehen erst nach 24 Monaten Rückstellungen bilden müssen, hieß es in einem Entwurf der federführenden Berichterstatter des EU-Parlament, Roberto Gualtieri und Esther de Lange, am Dienstag. Das wären 12 Monate länger als im Entwurf der EU-Kommission. Für mit Immobilien besicherte notleidende Darlehen soll erst nach neun Jahren komplett Vorsorge getroffen werden müssen. Angenommen ist die Idee aber noch nicht - zunächst muss der Wirtschaftsausschuss zustimmen. Danach beginnen die Vermittlungsverhandlungen mit den Mitgliedsländern und der Kommission.

Sven Giegold von den Grünen im Parlament kritisiert die Brüsseler Herangehensweise als viel zu lasch. "Das US-amerikanische Aufsichtsrecht und die dort geltenden Rechnungslegungsvorschriften verlangen von Banken, notleidende Kredite innerhalb von sechs Monaten wertzuberichtigen."

Die in der Finanzbranche als "non performing loans" (NPLs) bekannten Kredite sind Folgen der Finanzkrise von 2008 und 2009. Firmen und Haushalte hatten damals massive Probleme, das von Banken geliehene Geld zurückzuzahlen. Die EU-Kommission machte im Frühjahr Vorschläge für verbindliche Regeln für den Umgang mit den Krediten. Das Vorhaben ist Teil eines großen Pakets, mit dem Brüssel die Geldhäuser krisenfester machen will.

Mitte des Jahres schleppten die großen Banken der Euro-Zone immer noch faule Kredite im Volumen von 657 Milliarden Euro mit sich herum. Kredite gelten dann als ausfallgefährdet, wenn ihre Rückzahlung 90 Tage oder länger überfällig ist.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Clean Industrial Deal: Warum die EU jetzt handeln muss
26.12.2024

Vor fünf Jahren setzte die EU mit dem Europäischen Green Deal neue Maßstäbe im globalen Klimaschutz. Heute, angesichts wachsender...

DWN
Politik
Politik „Atomkraft? Nein Danke“: Habeck-Ministerium manipulierte wohl AKW-Studie für Atomausstieg
26.12.2024

Manipulation im Wirtschaftsministerium? Wie interne Unterlagen jetzt aufdecken, soll das Wirtschaftsministerium unter Robert Habeck gezielt...

DWN
Politik
Politik Papst eröffnet Heiliges Jahr mit Hoffnungsbotschaft
26.12.2024

Ein strammes Programm hatte der gesundheitlich angeschlagene Papst an Weihnachten zu stemmen: Er eröffnete das Heilige Jahr der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland schafft Gasspeicherumlage ab: Entlastung für Nachbarländer, Mehrkosten für Verbraucher
26.12.2024

Deutschland verabschiedet sich von der umstrittenen Gasspeicherumlage an Grenzübergangspunkten zu Nachbarländern. Mit einer Änderung des...

DWN
Immobilien
Immobilien Sechs Jahre Mietenstopp: Können Mietpreiserhöhungen gesetzlich verboten werden?
26.12.2024

Der aktuelle Wohnmarkt bereitet Volk wie Bundesregierung Kopfzerbrechen. Laut Umfragen glauben immer weniger Deutsche daran, sich den Traum...

DWN
Finanzen
Finanzen Teure Ampel-Geschenke: 2025 – das Jahr, in dem Sie von Vater Staat geschröpft werden
26.12.2024

Die Konsumstimmung ist nicht die Beste in Deutschland: Der Gabentisch wird auch dieses Weihnachten bei Vielen eher mau aussehen. Vater...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kann Automatisierung die deutsche Industrie retten?
26.12.2024

Die deutsche Wirtschaft kämpft mit Fachkräftemangel und explodierenden Kosten. Wie können Automatisierung und Robotik diese...

DWN
Politik
Politik Wahlforscher Jung: Die Union hat ein "Merz-Problem" - und Habeck eine gute Chance
26.12.2024

Es sei sehr wahrscheinlich, dass Unionskandidat Merz der nächste deutsche Bundeskanzler wird, sagt Wahlforscher Matthias Jung. Doch er...