Finanzen

Gegen den Dollar: Russland begibt Anleihe in Euro

Russland will durch Anleihen in Euro denominierte Schulden in Milliardenhöhe einnehmen.
28.11.2018 17:32
Lesezeit: 1 min

Russland will mithilfe von Anleiheemissionen etwa eine Milliarden Euro einnehmen, berichtet Bloomberg. Die Anleihen sollen im Jahr 2025 zurückgezahlt werden und von der staatlichen Bank VTB Capital emittiert werden. Das Finanzministerium offenbart die Pläne in einer Zeit, in der eine militärische Eskalation mit der Ukraine wahrscheinlicher geworden ist.

„Das ist ein mutiger Schritt Russlands“, wird ein Analyst von Bluebay Asset Management von Bloomberg zitiert. „Die Botschaft, welche das Finanzministerium aussendet, ist, dass man erwartet, dass Investoren nicht mit weiteren Eskalationen und Sanktionen gegen Russland rechnen.“

Bloomberg zufolge besteht bei potentiellen Investoren trotz der aufgeflammten Spannungen im Asowschen Meer durchaus Interesse an der Anleihe. „Viktor Szabo, Finanzmanager bei Aberdeen Standard Investments, sagte, er habe sich letzte Woche in London mit Vertretern des russischen Finanzministeriums getroffen und sei an der Anleihe interessiert, falls ihm der Preis gefällt. Morten Groth, ein Fondsmanager bei Jyske Bank AS in Silkeborg sagte, er würde den Kauf erwägen. Pavel Mamai, Gründungspartner des in London ansässigen Hedgefonds Promeritum, sagte, er habe die neuen Anleihen bereits bestellt“, schreibt Bloomberg.

Russland hatte im März bewiesen, dass es auch im Umfeld geopolitischer Spannungen immer noch Zugang zu den internationalen Schuldenmärkten haben kann. Damals boten die Anleger fast das Doppelte der eingenommenen 4 Milliarden Dollar, obwohl die Affäre um die angebliche Vergiftung des ehemaligen Doppelspions Sergej Skripal in Großbritannien gerade hochkochte.

Vize-Finanzminister Wladimir Kolitschew sagte, die Emission von Eurobonds habe keine Abkehr vom Dollar zum Ziel, könne diese aber unterstützen. „Wir platzieren schon lange Anleihen in Euro. Die erste Emission gab es vor einigen Jahren. Wir können nicht behaupten, dass es die De-Dollarisierung nicht verstärkt, aber die Emission ist nicht ausschließlich zum Ziel der Abkehr vom Dollar geschehen“, wird Kolitschew von der staatlichen Nachrichtenagentur Sputnik zitiert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik IfW-Analyse: Europa verstärkt Ukraine-Hilfe deutlich
16.06.2025

Die europäische Ukraine-Hilfe hat in den vergangenen Monaten stark zugenommen – doch nicht überall im gleichen Maß. Während die USA...

DWN
Politik
Politik Einbürgerungsantrag: Entscheidung dauert mitunter Jahre
16.06.2025

Die Entscheidung über einen Einbürgerungsantrag kann lange dauern – warum profitieren bislang nur wenige von der verkürzten Frist? Wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-Kurs legt kräftig zu: Woran das liegt und was Anleger jetzt wissen müssen
16.06.2025

Der Ripple-Kurs zeigt sich oft von seiner volatilen Seite. Doch zum Auftakt in die neue Handelswoche klettert der XRP-Coin kräftig –...

DWN
Politik
Politik SPD drängt auf gemeinsame Linie bei AfD-Verbotsverfahren
16.06.2025

Soll die AfD verboten werden? Während einige Bundespolitiker ein AfD-Verbotsverfahren fordern, mahnen andere zur Vorsicht. Im Raum steht...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Blackstone setzt auf Europa – Anleger an der Wall Street uneins über US-Ausblick
16.06.2025

Das Vertrauen der Wall Street in Europa wächst weiter. Mit Blackstone signalisiert nun ein weiteres Schwergewicht der Finanzwelt seine...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel in Kanada: Zerrissene Wertegemeinschaft vor Bewährungsprobe
16.06.2025

Der G7-Gipfel in Kanada steht vor enormen Herausforderungen: Konflikte, Uneinigkeit und globale Krisen prägen das Treffen. Wie finden die...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzprofis zeigen: So bauen sich Studenten ihre Geldmaschine
16.06.2025

Sie zeigen jungen Anlegern, wie man es richtig macht: Zwei schwedische Börsenprofis legen Musterportfolios auf – und erklären, warum...

DWN
Panorama
Panorama Rundfunkbeitrag: Was sich ändert – und was passiert, wenn man nicht zahlt
16.06.2025

Der Rundfunkbeitrag sorgt regelmäßig für Ärger – sei es wegen der Pflichtzahlung oder neuer Regeln. Millionen Bürger sind betroffen,...