Der Ölpreis der richtungsweisenden Nordseesorte Brent fiel am Donnerstag deutlich um 4,8 Prozent Prozent auf unter 58,75 US-Dollar pro Barrel (159 Liter). Zuvor hatte der saudische Energieminister Khalid al-Falih signalisiert, dass die OPEC-Staaten auf eine Vereinbarung hinarbeiten, um die Produktion zu kürzen, berichtet die Financial Times.
Eine Drosselung von einer Million Barrel Öl pro Tag sei "angemessen". Allerdings argumentieren Öl-Analysten, dass eine Drosselung von 1,3 bis 1,5 Millionen Barrel pro Tag benötigt werden, um die Ölpreise zu stützen. Der Preisverfall am Donnerstag deutet darauf hin, dass eine Drosselung von einer Million Barrel pro Tag nicht ausreichen wird. Am Donnerstag hat das Treffen der OPEC-Staaten in Wien begonnen. Dort soll eine Entscheidung gefällt werden.
Der Ölpreis der Sorte Brent ist seit Oktober 2018 um rund 30 Prozent gefallen, nachdem die USA Sanktionen gegen iranische Ölkunden erlassen hatten, während die Produktion von anderen Öl-Produzenten - einschließlich US-Schieferölproduzenten - zugenommen hat.
Bob McNally von Rapidan Energy Group sagt, die OPEC und Saudi-Arabien seien bereit sein, die Produktion um ein höheres Niveau zu drosseln, wenn Russland eine echte Bereitschaft zeigt, einen Beitrag zu leisten, und möglicherweise einen kollektiven Schnitt von bis zu 1,3 Millionen Barrel pro Tag anstrebt. Saudi-Arabien möchte Russland davon überzeugen, zu der Förderdrosselung mindestens 250.000 bis 300.000 Barrel pro Tag beizusteuern, so Reuters.