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BIZ: 70 Prozent der Zentralbanken prüfen eigene Kryptowährungen
Ein am Dienstag veröffentlichter neuer Bericht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) zeigt, dass weltweit 70 Prozent der Zentralbanken die Ausgabe ihrer eigenen digitalen Zentralbankwährungen (CBDC) untersuchen. Die konkreten Pläne zur Umsetzung und die Motivationen unterscheiden sich jedoch erheblich.
Die BIZ ist eine in der Schweiz ansässige Organisation, die sich aus 60 Zentralbanken zusammensetzt. Sie hat bis heute eine Reihe wichtiger Berichte sowohl für dezentrale Kryptowährungen als auch für CBDCs veröffentlicht.
Letztere unterscheiden sich von den erstgenannten darin, dass es sich um digitale Währungen handelt, die von einer Zentralbank ausgegeben werden, deren Status als gesetzliches Zahlungsmittel von staatlichen Vorschriften oder Gesetzen abhängt.
Die BIZ unterscheidet digitale Zentralbankwährungen in solche mit stark eingeschränktem Zugang, die etwa für Zahlungen zwischen Banken und die Wertpapierabwicklung genutzt werden sollen (Wholesale), und in solche mit weniger eingeschränktem Zugang, die zum Beispiel auch für Zahlungen im Einzelhandel eingesetzt werden können (Retail).
Im Rahmen der BIZ-Umfrage wurden weltweit 63 Zentralbanken untersucht, von denen sich 41 in Schwellenländern und 22 in fortgeschrittenen Volkswirtschaften befinden. Zusammen stehen sie für fast 80 Prozent der Weltbevölkerung und mehr als 90 Prozent der Weltwirtschaftsleistung.
Von des 63 untersuchten Zentralbanken sind 70 Prozent bereits in der theoretischen CBDC-Forschung tätig gewesen oder werden dies in naher Zukunft sein. Dies ist ein leichter Anstieg gegenüber 2017.
Und von den Banken, die an CBDC forschen, soll rund die Hälfte bereits zu Experimenten und zu praxisorientierten Proof-of-Concept-Arbeiten übergegangen sein, ein Plus von 15 Prozent gegenüber 2017, obwohl viele dieser PoCs vor allem analytisch sind und keine konkreten Emissionspläne enthalten.
Nur fünf Zentralbanken haben tatsächlich schon CBDC-Pilotprojekte durchgeführt. In Schweden und Uruguay ist die aktive Überlegung, ein allgemeines CBDC als Bargeldergänzung auszugeben, weit fortgeschritten.
Schwedens Riksbank arbeitet seit Anfang 2017 an einem e-Krona-Projekt. Nun steht das Land jetzt vor der nächsten Stufe, einem Pilotprojekt für einen vorausbezahlten, unverzinslichen und nachverfolgbaren e-Krona.
Die Zentralbank von Uruguay hat bereits ein Pilotprogramm für eine CBDC für allgemeine Zwecke abgeschlossen. Da der Bargeldumlauf rückläufig war, startete sie im November 2017 ein e-Peso-Pilotprogramm, das insbesondere auf Blockchain-Technologie basierte. Nachdem der Pilot im April 2018 erfolgreich abgeschlossen wurde, prüft die Bank nun weitere Versuche und potenzielle Emissionen.
Im vergangenen November forderte die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, die internationale Gemeinschaft auf, CBDCs in Betracht zu ziehen. Sie argumentierte, dass digitale Zentralbankwährungen auf die Erreichung staatlicher Ziele wie finanzielle Inklusion, Sicherheit sowie Verbraucher- und Datenschutz bei Zahlungen hinarbeiten könnten.
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