Technologie

IBM präsentiert ersten eigenständigen Quanten-Computer der Welt

IBM hat den weltweit ersten eigenständigen Quantencomputer vorgestellt.
11.01.2019 17:11
Lesezeit: 2 min

IBM hat einen ersten eigenständigen Computer gebaut, der die Macht der Quantenmechanik für Berechnungen nutzt. Das System mit dem Namen IBM Q System One wurde auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas vorgestellt.

Das System vereint einige der fortgeschrittensten Technologien der Welt in einem Glaswürfel mit der Kantenlänge 2,75 Meter. Zwar schließt IBM nicht aus, Quantencomputer eines Tages auch zu verkaufen. Doch sein derzeitiger Geschäftsplan sieht vor, dass die Kunden den Zugriff auf die Hardware über das Internet mieten.

Bisher gab es Quantencomputer nur in Forschungslabors. Denn sie bestehen aus einer ganzen Reihe von Elementen, die viel Platz einnehmen können: verstärkte Kammern für die Quantenbits oder Qubits, welche die Berechnung durchführen, Tanks mit flüssigem Helium, um die Qubits auf einer Temperatur nahe dem absoluten Nullpunkt zu halten, und Elektronikblöcke, um die Wirkung der Qubits zu steuern und ihre Ausgabe zu „lesen“, die alle durch Hunderte Kabel miteinander verbunden sind.

Dies alles in den ersten integrierten Allzweck-Quantencomputer zu packen, ist für IBM angesichts seiner Geschichte "ein ikonischer Moment", zitiert die Financial Times den Chief Operating Officer von IBM Research, Dario Gil.

Die Geschichte von IBM gründet auf dem Entwurf und dem Bau einiger der fortschrittlichsten Computersysteme ihrer Zeit, angefangen mit der 700er-Mainframe-Serie in den 50er-Jahren und dem System/360, das in den 60er und 70er Jahren das Computing in die Geschäftswelt brachte.

Um das Quantensystem in sein 1,3 Zentimeter dickes Glasgehäuse einzupacken, musste IBM eine spezielle Elektronik zur Steuerung des Systems entwickeln. Es mussten auch Möglichkeiten entwickelt werden, die Temperatur zu optimieren und Vibrationen zu vermeiden, um sicherzustellen, dass es so gut funktioniert, wie die Technologie wie im Labor.

Quantencomputer funktionieren, indem sie ihre Qubits in einen temporären Zustand versetzen, der als Superposition bezeichnet wird. In diesem Zustand können sie sowohl die „1“ als auch die „0“ von Bits in einem Standardcomputer darstellen.

Die Qubits sind jedoch sehr störanfällig, und die Verlängerung der Zeit, in der sie ihren Quantenzustand aufrechterhalten können - die so genannte "Kohärenz" , ist zu einer der größten Herausforderungen geworden. Laut IBM erreichen Qubits in ihrem neuen System eine Kohärenzzeit von 75 Mikrosekunden, die für alle Quantenmaschinen für allgemeine Zwecke die beste sei.

Für IBM hat immer auch das Design und seiner Wirkung eine wichtige Rolle gespielt. Man denke etwa an den bedrohlich schwarzen Obelisk von Deep Blue, dem ersten Computer, der einen amtierenden menschlichen Schachmeister besiegte.

Im Gegensatz dazu hat das Design des ersten integrierte Quantensystems eine unheimliche Leere. Die meisten seiner Komponenten sind an der Rückseite des Würfels versteckt. Die Qubits sind von oben in einen hochglanzpolierten Stahlzylinder eingehängt, der das erste von vier Gehäusen darstellt, das sie vor Störungen schützen soll.

Doch der freie Raum innerhalb des Würfels ist nicht nur ästhetisch, sondern auch für Wartungszwecke konzipiert. Die Vorderseite der Box ist mit speziell entwickelten Scharnieren versehen, sodass Techniker in das Gerät steigen können, um an der Ausrüstung zu arbeiten.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Firmen verstärken Investitionen in Mittel- und Osteuropa
05.02.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass immer mehr deutsche Unternehmen überlegen, ihre Produktion nach Mittel- und Osteuropa zu verlagern....

DWN
Politik
Politik Heizungsgesetz: CDU will es abschaffen – was wären die Folgen?
05.02.2025

Heizungsgesetz CDU? Was viele nicht wissen: Das heiß diskutierte und viel gehasste „Heizungsgesetz“ stammt ursprünglich von der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China kündigt Gegenmaßnahmen auf US-Zölle an - so könnte die EU reagieren
04.02.2025

Während Mexiko und Kanada mit US-Präsident Donald Trump eine Vereinbarung zur vorübergehenden Aussetzung von Zöllen erzielten, kam es...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Spotify: Musikstreaming-Anbieter legt starke Zahlen vor - Aktie im Aufwind
04.02.2025

Spotify hat für das vierte Quartal im letzten Jahr starke Zahlen vorgelegt und kann immer mehr Nutzer von seinem Angebot überzeugen -...

DWN
Immobilien
Immobilien Anmeldung einer Wohnung: Die Krux des Meldewesens und wie Vermieter am Immobilienmarkt herumtricksen
04.02.2025

Es gibt eine neue Initiative namens „Anmeldung für alle“, die das polizeiliche Meldewesen als letzte Hürde des ungebremsten Zuzugs,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall-Aktie nach Großauftrag mit Auf und Ab an der Börse
04.02.2025

Die Bundeswehr beschert dem Rüstungskonzern Rheinmetall einen Großauftrag in Milliardenhöhe. An der Börse ist mächtig Bewegung drin....

DWN
Politik
Politik Erste Wahlumfragen nach Migrationsdebatte: So schneidet die CDU/CSU ab
04.02.2025

Die CDU/CSU ist mit der gemeinsamen Abstimmung mit der AfD im Bundestag hohes Risiko gefahren. Doch wie macht sich das in der Wählergunst...

DWN
Finanzen
Finanzen Wall-Street-Analyse: Börsenprofis ziehen Parallelen zum Platzen der Dotcom-Blase
04.02.2025

Das effizientere KI-Modell des chinesischen Start-ups DeepSeek hat vergangene Woche hoch bewertete KI- und Technologieaktien erschüttert....