Finanzen

IWF erwartet ‚beschleunigten Abschwung‘ der Weltwirtschaft

Dem Internationalen Währungsfonds zufolge steht die Weltwirtschaft vor einem unerwartet schnellen Abschwung.
23.01.2019 11:29
Lesezeit: 1 min

Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor einem beschleunigten Abschwung der Weltwirtschaft. Er befürchte, dass sich das Wachstum schneller als erwartet verlangsamen werde, sagte IWF-Vizechef David Lipton am Mittwoch am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos zu Reuters-TV.

Dabei verwies er auf erschwerte Finanzbedingungen und die globalen Handelskonflikte. Zugleich warnte er, dass die meisten Länder gegen eine Konjunkturschwäche weniger gewappnet seien als vor zehn Jahren. In den vergangenen Monaten hatten sich die Anzeichen für eine deutliche Wachstumsverlangsamung in der Weltwirtschaft vermehrt.

Der IWF hatte angesichts zahlreicher Risiken wie dem Brexit, den von den USA angefachten Handelsstreitigkeiten und den jüngsten Börsenturbulenzen am Montag die Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft gesenkt. Eine globale Rezession stehe nicht bevor, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde. Aber das Risiko eines stärkeren Rückgangs sei gestiegen.

Ein Warnsignal sind die erwarteten Firmenpleiten in diesem Jahr. Ihre Zahl dürfte um sechs Prozent und damit bereits das dritte Jahr in Folge steigen, sagte der Kreditversicherer Euler Hermes in seiner neuesten Insolvenzstudie voraus. In zwei von drei Ländern sei mit einer Zunahme zu rechnen. "Das zeigt: Die fetten Jahre sind vorbei, die weltweite Konjunktur schwächelt", erklärte der Chefvolkswirt der Allianz-Tochter, Ludovic Subran. "Viele Länder wachsen langsamer als es notwendig wäre, um die Insolvenzen stabil zu halten." Die rote Laterne dürfte erneut an China gehen: Dort erwarten die Experten im laufenden Jahr eine weitere Pleitewelle und einen Anstieg um 20 Prozent.

Die Regierung in Peking will mit höheren Staatsausgaben die Wirtschaft ankurbeln, die unter dem Handelsstreit mit den USA leidet. Die Ausgaben sollen im laufenden Jahr "angemessen" erhöht werden, wie ein Vertreter des Finanzministeriums ankündigte. Insidern zufolge könnte das Haushaltsdefizit von 2,6 Prozent im vergangenen Jahr leicht steigen, soll aber unter der Drei-Prozent-Marke bleiben. Auch sollen insbesondere kleine und mittelständische Firmen in den Genuss von Steuererleichterungen kommen. Das Wachstum der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft fiel 2018 mit 6,6 Prozent so gering aus wie seit fast drei Jahrzehnten nicht mehr. Der IWF erwartet für das laufende und das kommende Jahr nur noch 6,2 Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...