Deutschland

Galeria Kaufhof baut tausende Arbeitsplätze ab

Lesezeit: 1 min
25.01.2019 12:58
Die Kaufhauskette Galeria Kaufhof kämpft eigenen Angaben zufolge gegen den Bankrott.
Galeria Kaufhof baut tausende Arbeitsplätze ab

Die Mitarbeiter des angeschlagenen Warenhauskonzerns Galeria Kaufhof müssen sich auf harte Einschnitte einstellen. 2600 Vollzeitstellen müssten gestrichen werden, zudem wolle Kaufhof aus dem Flächentarifvertrag aussteigen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Angestrebt werde eine "auf die wirtschaftliche Notsituation zugeschnittene Tariflösung". In seinem derzeitigen Zustand sei Galeria Kaufhof "nicht überlebensfähig", erklärte Vorstandschef Stephan Fanderl.

Galeria Kaufhof, seit November mit Karstadt zu einem Gemeinschaftsunternehmen fusioniert, benötigt laut Fanderl ein "umfassendes Sanierungskonzept". Kurzfristig brauche die Warenhauskette Investitionen in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags.

Fanderl verwies auf das schlechte Weihnachtsgeschäft. Mit einem Minus von fast vier Prozent gegenüber dem Vorjahr habe es "deutlich unter den Erwartungen" gelegen. Bereits im November aber habe Karstadt-Eigner Signa eine Finanzspritze in "signifikanter Millionenhöhe" leisten müssen, um die Kette zu stabilisieren.

Filialen sollen "zunächst" nicht geschlossen werden, erklärte Fanderl. Die 2600 Vollzeitstellen sollen vor allem in der Verwaltung und durch den Abbau von Doppelfunktionen wegfallen.

Der Ausstieg aus dem Flächentarifvertrag sei "gegenwärtig alternativlos", erklärte Fanderl. Dies sei "keine grundsätzliche Ablehnung von Tarifverträgen", versicherte er; er strebe in einem nächsten Schritt eine auf die Notlage von Kaufhof zugeschnittene Tariflösung an, also einen sogenannten Haustarifvertrag.

Das neue Gemeinschaftsunternehmen Karstadt und Galeria Kaufhof gehört zu 49,99 Prozent dem kanadischen Handelskonzern HBC und zu 50,01 Prozent der österreichischen Signa-Holding des Investors René Benko.

Sitz des neuen Gemeinschaftsunternehmens soll Essen sein, die bisherigen Unternehmenszentrale von Karstadt. Köln, bisheriger Sitz von Kaufhof, "bleibt ein wichtiger Standort der Gruppe", versicherte Fanderl.

Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen sagte der "Rheinischen Post", er freue sich sehr über diese Entscheidung. "Für uns bedeutet das, dass wir national und auch international im Wettbewerb als Wirtschaftsstandort bestehen können."

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Chef sieht Zinssenkungspfad unklar und plädiert für digitalen Euro
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Boom bei Gründungen von KI-Startups in Deutschland
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, entstehen in Deutschland gerade unzählige KI-Startups. Im...

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
24.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Frauen in Tech-Berufen: Deutliches Ungleichgewicht trotz wachsender Nachfrage
24.04.2024

Der Frauenanteil in Berufen in den Bereichen Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ist laut einer Studie niedrig....

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
24.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...