Finanzen

Steuerbetrug in Hessen: Security-Branche ist besonders betroffen

Lesezeit: 1 min
09.02.2019 21:04
Hessens Security-Branche ist besonders anfällig für Steuerbetrug. Schwarzarbeit und Sozialversicherungsbetrug kommen hinzu.
Steuerbetrug in Hessen: Security-Branche ist besonders betroffen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In Hessen mehren sich die Ermittlungen gegen Security-Unternehmen wegen des Verdachts des Steuerbetruges.

“In Hessen sind aktuell über 400 Fälle aus der Sicherheitsbranche als Betrugs(verdachts)fälle in Bearbeitung. Die Fallzahlen steigen stetig: Anfang 2017 waren es 170 Fälle, Anfang 2016 70 Fälle. Die Verwaltung verfolgt die Betrügereien mit Nachdruck, es braucht aber dringend auch steuergesetzlicher Regelungen, die präventiv wirken und dem Betrug den Boden entziehen”, sagte eine Sprecherin der Oberfinanzdirektion Frankfurt am Main den Deutschen Wirtschaftsnachrichten.

Die Oberfinanzdirektion Frankfurt am Main führt in ihrem Jahresbericht 2017 aus: “Die Akteure schädigen die Allgemeinheit in diesen Fällen in besonderem Maße, da sie neben Steuerbetrug in der Regel auch andere Delikte (z.B. Schwarzarbeit, illegale Beschäftigung, Sozialversicherungsbetrug, Umgehung des Mindestlohns) begehen.”

Im Jahr 2017 wurden in Hessen insgesamt 4.215 Steuerfahndungen durchgeführt. Dabei wurden vorläufige Mehrsteuern in Höhe von 674 Millionen Euro ermittelt und zusätzliche Geldsanktionen in Höhe von 3,7 Millionen Euro erteilt. Die von der Steuerfahndung betroffenen Personen erhielten Freiheitsstrafen von insgesamt 170 Jahren. Hinzu kamen noch 4.592 nicht erledigte Steuerfahndungen, die im Vorjahr begonnen hatten. Den größten Posten bei der Ermittlung der Mehrsteuern bildete im Jahr 2017 mit 325 Millionen Euro die Körperschaftssteuer, gefolgt von Zinsen gemäß § 233 a Abgabenordnung (AO), 73 Millionen Euro Einkommenssteuer, 62 Millionen Umsatzsteuer, 45 Millionen Euro sonstige Steuern, 32 Millionen Euro Gewerbesteuer und zehn Millionen Euro Gewerbesteuer.

Die Steuerfahndungen werden auf Grundlage des § 369 Abs. 2 AO i. V. m. § 152 Abs. 2 StPO (Strafprozessordnung) durchgeführt.

“Demzufolge verfolgen die hessischen Steuerfahndungsstellen bei Vorliegen eines steuerstrafrechtlichen Anfangsverdachts sämtliche Fallgestaltungen, unabhängig von der Höhe der voraussichtlich hinterzogenen Steuer, der Branche oder dem Milieu, in dem sich die Tat ereignete. Daher werden in den sechs hessischen Steuerfahndungsstellen sehr unterschiedliche Lebenssachverhalte in steuerstrafrechtlicher Hinsicht überprüft. Die unberechtigte Erstattung von Kapitalertragsteuer kann hierbei ebenso ein Thema sein wie Steuerhinterziehung im gewerblichen Bereich. Auch ein zu Unrecht erlangter Werbungskostenabzug im Zusammenhang mit Überschusseinkünften kann Gegenstand eines steuerstrafrechtlichen Verfahrens sein”, so die Sprecherin.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenrückgang: DAX im Korrekturmodus - Was Anleger wissen müssen
16.04.2024

Der DAX hat die Woche mit einer Erholung gestartet, doch diese wurde schnell zunichte gemacht. Die Unsicherheit an den Börsen erreicht ein...

DWN
Politik
Politik Vom Kriegsrisiko bis zur politischen Krise: Chameneis Erbe und Irans Zukunft
16.04.2024

Die politische Landschaft des Irans ist geprägt von Unsicherheit und potenziellen Umwälzungen. Während sich die Diskussionen über die...

DWN
Politik
Politik Eskalation im Nahen Osten: Israel plant wohl Antwort auf iranischen Drohnenangriff
16.04.2024

Die Spannungen im Nahen Osten spitzen sich zu, nachdem der Iran Israel mit Raketen attackiert hat. Welche Optionen hat Israel? Wie reagiert...

DWN
Politik
Politik Scholz in China: Deutliche Worte bei Xi zum Ukraine-Krieg und Klimaschutz
16.04.2024

Auf der letzten Etappe seiner China-Reise traf Bundeskanzler Scholz seinen Amtskollegen Präsident Xi Jinping. Bei ihrem Treffen in Peking...

DWN
Politik
Politik Engpass bei Stromversorgung: Oranienburg zeigt Deutschland die Grenzen auf
16.04.2024

Noch ist es ein Einzelfall: Die Kleinstadt Oranienburg, nördlich von Berlin, kommt dem Bedarf ihrer Kunden nicht mehr umfänglich nach....

DWN
Politik
Politik Ampel-Regierung bringt Reform des Klimaschutzgesetzes und Solarpaket auf den Weg
15.04.2024

Mehr Solarkraft und neue Leitlinien beim Klimaschutz: SPD, Grüne und FDP haben sich auf eine Reform des umstrittenen Klimaschutzgesetzes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Marktflaute bei E-Autos: Tesla plant massiven Stellenabbau
15.04.2024

Nach Jahren des schnellen Wachstums hat sich Markt für Elektroautos deutlich abgekühlt. Nun will Tesla-Chef Elon Musk im großen Stil...

DWN
Politik
Politik Angriff auf Israel: Warum die Revolutionsgarde im Iran eine große Gefahr ist
15.04.2024

Der massive Raketen- und Drohnenangriff aus dem Iran auf Israel markiert einen Wendepunkt im langjährigen Konflikt der beiden Länder. Was...