Tourismus in Deutschland boomt: Die Zahl der Übernachtungen zwischen Nord- und Ostsee und den Bergen im Süden ist 2018 zum neunten Mal in Folge gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, verbuchten die Beherrbergungsbetriebe 477,6 Millionen Übernachtungen - das sind vier Prozent mehr als im Vorjahr und ein neuer Rekordwert.
Einen deutlichen Anstieg gab es bei den Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland. Sie stiegen im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf 87,7 Millionen. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland in Hotels und Pensionen oder auf Campingplätzen legte um vier Prozent auf 389,9 Millionen zu.
Der Deutsche Hotel- und Gastsättenverband (Dehoga) erklärte, die Bundesrepublik sei als Reiseland und als Tagungs- und Kongressstandort eine "äußerst attraktive Tourismusdestination mit einem im internationalen Vergleich sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis".
Impulsgeber für den Inlandstourismus seien auch das schöne Sommerwetter und die weiterhin günstigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen gewesen, erklärte Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Als mögliche Gefahren für das künftige Wachstum nannte er unter anderem einen zunehmenden Fachkräftemangel und bürokratische Belastungen.
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) warnte vor immer härteren Arbeitszeiten für die Beschäftigten. "Ohne den Einsatz der Beschäftigten in Hotels und Pensionen wäre der aktuelle Boom undenkbar", erklärte der NGG-Vizevorsitzende Freddy Adjan. "Das liegt auch daran, dass XXL-Schichten nachts, an Feiertagen und an Wochenenden seit Jahren zunehmen." An dieser Spirale dürfe nicht weiter gedreht werden - nur so lasse sich auch der Fachkräftemangel lösen.