Die britische Großbank HSBC verdiente während der jüngsten Finanzkrise der Türkei an einem einzigen Tag etwa 120 Millionen US-Dollar, da sie vom Zusammenbruch der Lira massiv profitierte.
Die gewaltigen Gewinne, die „durch die Volatilität des türkischen Lira-Spot bedingt sind“, waren mehr als doppelt so hoch wie von den HSBC-Marktrisikomodellen prognostiziert, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht.
Auch die Deutsche Bank verbuchte hohe Gewinne, wobei diese mit 35 Millionen Euro weitaus geringer ausfielen als die der HSBC.
Der Finanzexperte Achim Dübel sagte im August 2018 in einem Interview mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten: "Auf jeden Fall sehen wir eine typische Sommerattacke in liquiditätsschwacher Zeit. Sie trifft das Land, das insgesamt zu wenig getan hat, um die risikoreichen Finanzierungskanäle in Fremdwährung zu schließen und Alternativen in Lokalwährung zu öffnen.”
Der türkische Finanzmarkt litt im vergangenen Jahr unter den vorübergehenden US-Zöllen auf türkisches Aluminium und Eisen sowie unter der Überhitzung der Wirtschaft. Die Lira fiel gegenüber dem Dollar auf ein Rekordtief.
Forbes berichtet, dass der Währungsverfall in der Türkei auch auf einen Angriff von Spekulanten zurückzuführen sei. Allerdings unterscheide sich die Türkei von Argentinien. Forbes wörtlich: “Die Situation der Türkei unterscheidet sich erheblich von der Argentiniens. Das Land hält fast dreimal so viele Währungsreserven, während seine Inflationsrate und seine Zinssätze weit unter denen Argentiniens liegen. Dies bedeutet, dass die türkische Notenbank besser in der Lage ist, einen anhaltenden Spekulations-Angriff auf die Türkische Lira abzuwehren.”