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Volvo will das Verhalten seiner Fahrer künftig genau überwachen

Volvo hat das Ziel ausgegeben, dass ab 2020 niemand mehr in einem Neuwagen des Autobauers ernsthaft verletzt oder gar getötet wird. Zu diesem Zweck wird die Überwachung der Fahrer deutlich ausgeweitet.
05.03.2019 17:12
Lesezeit: 1 min

In einer Pressemitteilung erläutert der Konzern mit Sitz in Göteborg seine „Vision 2020“. Darin heißt es, dass kein ab 2020 gebauter Volvo über eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 180 verfügen wird (einige vom hauseigenen Tuner „Polestar“ hochgerüstete Modelle erreichen derzeit eine Spitzengeschwindigkeit von 250). Volvo-Sicherheitsexperte Jan Ivarsson sagt in der Pressemitteilung: „Menschen verstehen die Gefahr, die von Schlangen, Spinnen und Höhen ausgeht. In Sachen Geschwindigkeit ist das anders. Häufig fahren Menschen zu schnell, obwohl der Verkehr das gar nicht zulässt, wobei sie ihre eigenen Fähigkeiten als Fahrer überschätzen. Wir müssen ein besseres Verhalten fördern und den Menschen dabei helfen, zu verstehen und anzuerkennen, dass zu schnelles Fahren gefährlich ist.“

Darüber hinaus will Volvo mit einer Reihe von technischen Vorrichtungen, mit deren Hilfe das Auto den Zustand des Fahrers analysiert, Unfälle vermeiden. Volvo-Chef Hakan Samuelsson sagt: „Wir möchte eine Diskussion darüber starten, ob Autobauer das Recht oder vielleicht sogar die Pflicht haben, Technologie im Auto zu installieren, die sich gegen Verhaltensweisen wie schnelles Fahren, Trunkenheit am Steuer und Unaufmerksamkeit richten. Wir haben keine eindeutige Antwort auf diese Frage, aber wir glauben, dass wir eine führende Rolle in dieser Diskussion spielen und ein Vorreiter sein sollten.“

Um was für technische Vorrichtungen genau es sich handelt, hat Volvo noch nicht bekanntgegeben. Der Konzern kündigt allerdings an, Konzepte und Ideen auf einer speziellen Sicherheits-Veranstaltung am 20. März in Göteborg zu präsentieren. Auto-Experte Stefan Bratzel vom „Center of Automotive Management“ der Fachhochschule für Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten, er könne sich vorstellen, dass es sich um einen Schlüssel handelt, in den der Fahrer pusten muss, um zu beweisen, dass er nüchtern ist, sowie um eine Kamera, die das Gesicht des Fahrers aufnimmt und auf ungewöhnliches Aussehen (zum Beispiel glasige Augen) hin überprüft. In den Fällen, in denen die Technologie Fahruntüchtigkeit annimmt, sorge das Auto dafür, dass es vom Fahrer nicht gestartet werden kann.

Marketingtechnisch sei Volvos „Vision 2020“ ein kluger Schachzug, so Bratzel: „Sie passt gut zur Kern-DNA des Unternehmens. Volvo ist ein vergleichsweise kleiner Autobauer und muss deshalb durch interessante Ideen auf sich aufmerksam machen.“

Volvo hat die Sicherheit seiner Autos immer in den Vordergrund gerückt. Beim Start des Unternehmens im Jahr 1926 schrieben die beiden Gründer Gustaf Larson und Assar Gabrielsson: „Unsere Autos werden von Menschen gefahren. Deshalb muss unsere Prämisse eins sein und bleiben: Sicherheit.“

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