Finanzen

Brexit: EZB und Bank of England vereinbaren Währungstausch

Die EZB und die Bank of England haben einen Währungstausch vereinbart.
06.03.2019 13:40
Lesezeit: 1 min

Die Europäische Zentralbank und die Bank von England treffen Vorsorge für den immer näher rückenden Brexit. Beide Notenbanken wollen sicherstellen, dass britische Geldhäuser im Falle von Turbulenzen an den Finanzmärkten ausreichend mit Euro versorgt werden. Im Rahmen eines Devisentausch-Abkommens könne die Bank von England die Gemeinschaftswährung künftig britischen Instituten anbieten, teilte die EZB am Dienstag in Frankfurt mit. Die Bank von England wolle dadurch das Funktionieren der Märkte unterstützen. Großbritannien plant für Ende März den Austritt aus der Europäischen Union. Noch ist aber unklar, ob ein ungeregelter Brexit ohne Austrittsabkommen, der chaotische Folgen haben könnte, vermieden werden kann.

Die EZB und die britischen Währungshüter setzten eine bereits bestehende Vereinbarung zum Devisentausch in Kraft - in der Fachwelt "Währungsswaps" genannt. Sollten umgekehrt Institute im Euro-Raum die britische Währung benötigen, stünden wiederum die Notenbanken der Euro-Länder dazu bereit. Im Austausch für die Gemeinschaftswährung erhält die EZB im Zuge des Abkommens britisches Pfund von der Bank von England.

Devisentausch-Abkommen sind in der Vergangenheit wiederholt eingesetzt worden, um Turbulenzen an den Finanzmärkten im Krisenfall einzudämmen. So hatte die EZB ähnliche Vereinbarungen mit der US-Notenbank während der Finanzkrise genutzt, als der Geldmarkt auszutrocknen drohte. Banken hatten damals Probleme, sich ausreichend mit Fremdwährungen zu versorgen.

Die Vereinbarung mit der Bank von England ist Teil eines ganzen Netzwerks von Abkommen, an dem auch die Bank von Kanada, die Schweizerische Nationalbank, die Bank von Japan und die Federal Reserve der USA beteiligt sind. Diese Arrangements wurden im Oktober 2013 beschlossen. Sie lösten damals befristete bilaterale Vereinbarungen unter den Notenbanken ab. Ziel war es unter anderem, das weltweite Finanzsystem stabiler zu machen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Misstrauensvotum gegen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: Politik-Beben in Brüssel
09.07.2025

Am Donnerstag muss sich EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen einem Misstrauensvotum im Parlament stellen. Konkret werfen der Rumäne...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zollpoker ohne Risiko? Anleger setzen auf das alte Trump-Muster
09.07.2025

Donald Trump zündelt erneut im globalen Zollstreit – und die Finanzmärkte zucken nur mit den Schultern. Haben Investoren aus der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Elektronikboom im Netz: Droht Europa die Billigflut aus China?
09.07.2025

Europas Verbraucher kaufen Elektronik immer öfter online – doch ausgerechnet ein drohender Zollkrieg der USA könnte Europa mit einem...

DWN
Politik
Politik Kommt die Senkung der Stromsteuer für alle? Bundesregierung droht Dämpfer im Bundesrat
09.07.2025

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer nicht – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – auch für alle Bürger und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Huthi-Angriff im Roten Meer zerschlägt Hoffnung auf Wiedereröffnung des Suezkanals
09.07.2025

Ein neuer Angriff der Houthis auf ein griechisches Frachtschiff lässt alle Hoffnungen auf eine Wiedereröffnung des Suezkanals zerplatzen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Politik
Politik Corona: Breite Mehrheit für Enquete-Kommission zur Corona-Aufarbeitung
09.07.2025

Lockdown, Impfpflicht, Schulschließungen und Abstandsregeln – in der Corona-Pandemie wurde eine Vielzahl von unverhältnismäßigen...