Finanzen

Lohnpolitik bei der Credit Suisse: Unten nehmen, oben geben

Lesezeit: 1 min
22.03.2019 17:16
Der Credit-Suisse-Vorstandschef Tidjane Thiam hat im vergangenen Jahr deutlich mehr verdient.

Mehr zum Thema:  
Banken >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Banken  

Die Gesamtvergütung von Tidjane Thiam sei um rund 30 Prozent auf knapp 12,7 Millionen Franken (11,2 Millionen Euro) gestiegen, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Geschäftsbericht der Schweizer Großbank hervorgeht. Gut ein Viertel der Gesamtvergütung sei dabei fixes Gehalt gewesen.

Mit dem Gehalt bleibt der Manager aber hinter der Vergütung des UBS-Chefs Sergio Ermotti zurück. Dieser bekam für seine Arbeit im vergangenen Jahr 14,1 Millionen Franken. Die Credit Suisse hatte Thiam Mitte 2015 vom britischen Versicherer Prudential geholt, um die Bank zu sanieren.

Nach anfänglichen Problemen ist die Credit Suisse inzwischen besser aufgestellt und kam im vergangenen Jahr wieder auf einen Milliardengewinn. Unter dem Strich stand mit 2,1 Milliarden Franken erstmals seit vier Jahren wieder ein Gewinn. Zuletzt hatten unter anderem der Konzernumbau oder andere Sondereffekte die Bank in die roten Zahlen gedrückt.

Am Aktienkurs zeigt sich dies allerdings derzeit noch nicht. Trotz einer leichten Erholung in den vergangenen Monaten kostet die Credit-Suisse-Aktie nur halb so viel wie zu Thiams Amtsantritt. Nicht zuletzt deshalb ist seine hohe Vergütung in den vergangenen Jahren immer wieder stark kritisiert worden. Die Bank hatte deshalb einmal auch die Bezüge gekürzt.

Der Schweizer Finanzblog Inside Paradeplatz kritisiert, dass die hohen Verdienste der Top-Manager bei der Bank vor dem Hintergrund von Entlassungen und Sparmaßnahmen bei den mittleren und besonders unteren Angestellten erfolgt: „Unter Thiam verlieren zudem laufend Leute ihre Stelle. Der Oberchef der CS kürzt den Bonus unten und in der Mitte, in der Folge bleibt für ihn und seine Kollegen ganz oben mehr übrig. Auch bei diesen geschieht Unvorstellbares. Die 11 Freunde von Thiam in der Konzernleitung der CS haben im letzten Jahr im Schnitt mehr als 7 Millionen Franken erhalten. Iqbal Khan, ein junger Ex-Berater von EY, Thomas Gottstein, ein Schweizer Urgestein, Lara Warner, eine Aufsteigerin von Downunder, ein Asiate, Investment-Banker: alle werden reich und noch reicher.“


Mehr zum Thema:  
Banken >

DWN
Politik
Politik Der DWN-Kommentar: Scholz gegen Lindner – ein Symbol des Scheiterns der Regierung und des Kanzlers
07.11.2024

Die Ampel ist Geschichte. Ein Scheitern, dass die Probleme dieser Konstellation nochmal verdeutlicht.

DWN
Politik
Politik Entmilitarisierte Zone entlang der Front? Erste Pläne zur Umsetzung von Trumps Wahlkampf-Versprechen
07.11.2024

Donald Trump hat die Wahl mit einer klaren Mehrheit gewonnen. Nun beginnen Vorbereitungen für die Machtübernahme. Die Demokraten hingegen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ampel-Aus: Wirtschaft fordert Steuersenkungen und das Lockern der Schuldenbremse
07.11.2024

Stabilität, Verlässlichkeit, Vertrauen – all dies bot die Ampel-Regierung in den vergangenen Wochen nicht. Stattdessen gab es Zoff und...

DWN
Politik
Politik Nato-Generalsekretär Mark Rutte erwartet neue Geld-Debatte mit Donald Trump
07.11.2024

Der Streit um Verteidigungsausgaben brachte die Nato in der ersten Amtszeit von Trump zeitweise an den Rand des Abgrunds. Wird es nun noch...

DWN
Politik
Politik Kollateralschaden? Gesundheitsminister Lauterbach sorgt sich um seine Krankenhausreform
07.11.2024

Die Ampel-Koalition ist am Ende. Was wird nun aus noch laufenden Vorhaben? Der Gesundheitsminister will eine Großoperation trotz allem ins...

DWN
Politik
Politik Exportnation Deutschland im Tief: Das Land ist schlicht "nicht wettbewerbsfähig"
07.11.2024

Drohende US-Zölle und eine Bundesregierung auf Abruf: Schwere Zeiten für die deutsche Wirtschaft. Die jüngsten Konjunkturdaten machen...

DWN
Politik
Politik Ampel-Aus: Was dann? Wie geht's jetzt weiter?
07.11.2024

Wann finden die Neuwahlen statt? Das ist die drängende Frage, die Deutschland beschäftigt. Gestern kam es mit einem Paukenschlag zum...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Förderbank des Bundes: KfW vergibt weniger Fördermilliarden und macht mehr Gewinn
07.11.2024

Das Geschäft der Förderbank normalisiert sich nach mehreren Krisenjahren zusehends. Dennoch verdient die KfW Bankengruppe gut.