Der koreanische Technologie-Riese hat das weltweit erste verfügbare Smartphone mit eingebautem 5G-Mobilfunkchip für die neuen Hochgeschwindigkeitsnetze auf den Markt gebracht. Die drei südkoreanischen Netzbetreiber „SK Telecom“, „KT“ und „LG Uplus“ nahmen heute offiziell die ersten Anmeldungen für die 5G-taugliche Variante der im März eingeführten neuen Galaxy S10-Reihe entgegen. Der Verkauf begann zwei Tage nach dem vorgezogenen Start des weltweit ersten landesweiten Netzes für den superschnellen Datenfunk 5G in Südkorea.
„Bisher haben wir keine Verkaufsprognosen», sagte eine Samsung-Sprecherin. Noch in diesem Monat will auch der einheimische Konkurrent „LG“ sein erstes 5G-Gerät einführen.
„SK Telecom“, „KT“ und „LG Uplus“ hatten die Aktivierung ihrer 5G-Netze wegen der Befürchtung vorgezogen, der US-Provider „Verizon“ könne ihnen zuvorkommen. Verizon hatte am Mittwoch bekanntgegeben, ebenfalls seinen 5G-Dienst aktiviert zu haben - zunächst allerdings nur auf Teile Chicagos und Minneapolis beschränkt.
Nach Angaben der Unternehmen ist das 5G-Netzwerk in Gebieten mit großem Datenverkehr verfügbar, darunter 85 Städte, Universitätsgelände, Bahnhöfe für den Hochgeschwindigkeitszug „KTX“ sowie Sportstadien. Mit dem Galaxy S10 5G können Nutzer nach Angaben von Samsung Geschwindigkeiten für die Datenübertragung erreichen, die bis zu 20-mal schneller sind als beim aktuellen 4G.
Das 5G werde auch die Bereiche Spiele, Sport und andere Unterhaltungsinhalte „revolutionieren“, hieß es von Seiten Samsungs. Verzögerungen während Sportübertragungen und bei Online-Spielen würden praktisch ausgeschlossen, wurde Kang Hoseong von der Planungsgruppe für innovative Produkte bei „Samsung Electronics“ zitiert.
Die Vorstellung des neuen Smartphones kommt für Samsung gerade zur rechten Zeit. Das Überangebot an Halbleitern und der scharfe Wettbewerb auf dem Smartphone-Markt machen dem Marktführer nämlich schwer zu schaffen. Operativ seien von Januar bis März 6,8 Billionen Won (umgerechnet fast 4,9 Milliarden Euro) verdient worden, nachdem im Vorjahr noch etwa 12,2 Milliarden Euro in der Bilanz standen, wie der südkoreanische Technologie-Gigant am heutigen Freitag auf Basis vorläufiger Zahlen bekanntgab. Es ist das niedrigste Quartalsergebnis seit mehr als zwei Jahren und weniger als von Analysten erwartet.
Der Konzernumsatz fiel im ersten Quartal um 14 Prozent auf 40,8 Milliarden Euro. Details will Samsung Ende April veröffentlichen. Derzeit macht die Sättigung auf dem Smartphone-Markt den Südkoreanern doppelt zu schaffen, da sie zum einen Displays für die immer seltener nachgefragten iPhones von Apple herstellen und zum anderen ihre eigenen Galaxy-Modelle nicht mehr so häufig über die Ladentische wandern. Apple wie auch Samsung setzt dabei der Wettbewerb durch chinesische Konkurrenten wie Huawei zu.