Im Konflikt mit der Ukraine hat Russland ein Exportverbot von Erdöl und Erdölprodukten in das Nachbarland angeordnet. Dies sei eine Reaktion auf die unfreundlichen Schritte und die Sanktionen der Führung in Kiew gegen Moskau, sagte der russische Regierungschef Dmitri Medwedew am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge. Vom 1. Juni an dürften solche Güter nur noch mit einer Ausnahmegenehmigung in die Ukraine ausgeführt werden. 2018 lag der russische Anteil am ukrainischen Import von Erdölprodukten - vor allem Diesel - bei etwa 31 Prozent. Das Verbot gilt auch für Kohle.
In der Ukraine wird an diesem Sonntag (21. April) ein neuer Präsident gewählt. Danach könnten auch die ins Stocken geratenen Verhandlungen für eine Lösung des blutigen Konflikts im Osten der Ukraine wieder in Gang kommen. In Russland ist seit langem Unmut darüber verbreitet, dass die Ukraine für ihre Panzer im Kriegsgebiet russischen Treibstoff einsetzt. Das ist mit dem Embargo künftig nicht mehr direkt möglich. Für Russland bedeutet das jedoch auch Einbußen in Milliardenhöhe.
Bei der Wahl hat der Schauspieler Wolodymyr Selenskyj letzten Umfragen zufolge beste Aussichten auf den Sieg. Amtsinhaber Petro Poroschenko, der den seit fünf Jahren dauernden Krieg in den Regionen Donezk und Luhansk beenden wollte, droht eine Niederlage. Umfragen zufolge kann er mit 27 Prozent der Stimmen rechnen - Selenskyj dagegen mit 73 Prozent. 30 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, das Staatsoberhaupt für die nächsten fünf Jahre zu bestimmen.