Finanzen

Türkische Lira setzt ihre Schwächephase fort

Lesezeit: 1 min
18.04.2019 14:42
Die Schwächeperiode der türkischen Lira setzte sich am Donnerstag fort.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Unter deutlichem Druck stand die türkische Lira am Donnerstag. Sie verlor zum Dollar rund 1,4 Prozent auf über 5,81 Lira. Auf Sicht der vergangenen 12 Monate beläuft sich der Wertverlust nun auf 44 Prozent.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die westlichen Medien wegen ihrer kritischen Berichterstattung zur Lage der türkischen Wirtschaft attackiert. "Leider bemühen sich gewisse Gruppen im Westen mit all ihren Medienorganen, es so darzustellen, als wäre unsere Wirtschaft kollabiert und erledigt", sagte Erdogan am Donnerstag auf einem Wirtschaftsforum in Ankara. Doch was immer sie schrieben, "die Türkei bleibt aufrecht und schreitet voran".

Erdogan kritisierte insbesondere die Zeitung "Financial Times". Diese hatte berichtet, die türkische Zentralbank habe ihre Devisenreserven mit kurzfristigen Anleihen künstlich gestärkt. Analysten und Investoren werteten dies laut dem Bericht als Versuch, sich für eine neuerliche Krise der Lira zu wappnen. Im März war die türkische Währung angesichts von Sorgen um die Devisenreserven der Zentralbank an einem Tag um fast sechs Prozent gefallen.

Anschließend hatte es Berichte gegeben, wonach die Regierung in den Markt eingreife, um vor der wichtigen Kommunalwahl vom 31. März eine neue Währungskrise zu vermeiden. Die Lira war vergangenen Sommer inmitten eines Streits mit den USA massiv eingebrochen. In der Folge stieg die Inflation, während die Wirtschaft erstmals seit zehn Jahren in die Rezession rutschte. Erdogan führte die Krise wiederholt auf Angriffe fremder Mächte zurück.

In der türkischen Bevölkerung ist der Unmut über die steigenden Lebenshaltungskosten hoch. Bei den Kommunalwahlen erlitt Erdogans AK-Partei einen herben Rückschlag, sie verlor die beiden Metropolen Ankara und Istanbul an die Opposition. In Istanbul focht die AKP das Ergebnis an, doch erklärte die Wahlkommission nach der teilweisen Neuauszählung der Stimmen am Mittwoch den Oppositionskandidaten Ekrem Imamoglu zum Sieger.

Mit Blick auf einen Antrag seiner Partei auf Wiederholung der Wahl in Istanbul sagte Erdogan, die AKP werde "bis zum Ende kämpfen". Zugleich betonte er, seine Regierung wolle sich in den kommenden viereinhalb Jahren ohne Wahlen "auf unsere wahre Agenda fokussieren, angefangen von Wirtschaft und Sicherheit, und den Streit um die Wahlen hinter uns lassen".


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Finanzen
Finanzen Zinswende in USA und Europa: Wie Anleger sich jetzt ideal aufstellen
06.10.2024

Die Notenbanken treiben die Angst vor der Rezession um und veranlassten sie zu Zinssenkungen. Was bedeutet die Zinswende für Anleger und...

DWN
Immobilien
Immobilien Kaminofenverbot ab 2025: Neue Grenzwerte und bis zu 50.000 Euro Strafe
06.10.2024

Ab 2025 tritt ein bundesweites Immissionsschutzgesetz in Kraft, nachdem viele Kaminöfen in deutschen Haushalten entweder modernisiert oder...

DWN
Panorama
Panorama 66 Jahre und noch längst kein Ende: Was bedeutet es, heute alt zu sein?
06.10.2024

Die Generation der aktiven Senioren fährt E-Bike und trainiert im Fitnessstudio: Immer mehr Menschen in Deutschland werden deutlich älter...

DWN
Immobilien
Immobilien Immowelt-Umfrage: So viel kostet die Energiesanierung Immobilienbesitzer
06.10.2024

Laut einer Umfrage geben Immobilienbesitzer 2024 im Durchschnitt 37.000 Euro für Energiesanierungen aus. Ein stolzer Betrag, wobei mehr...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Umstellung auf die E-Rechnung ab 2025: Was das für Unternehmen bedeutet
05.10.2024

Ab Januar 2025 wird sie Pflicht – die E-Rechnung. Deutsche Unternehmen sind ab dann verpflichtet, im Geschäftsverkehr mit anderen...

DWN
Politik
Politik Nato-Führungswechsel: Startet Rutte eine neue Ära?
05.10.2024

Die Suche nach einem neuen Nato-Generalsekretär dauerte länger als ursprünglich gedacht. Nun kommt es jedoch zum erwarteten Wechsel....

DWN
Politik
Politik 75 Jahre China: Wohin steuert die Volksrepublik?
05.10.2024

Staatschef Xi Jinping verfolgt das Ziel, China bis 2049 als dominierende Weltmacht zu etablieren. Doch Konflikte, Kriege und...

DWN
Politik
Politik Wie der Panzer im Drohnenkrieg unterliegt - und was das für Deutschlands Rüstungsindustrie bedeutet
05.10.2024

Der Panzer verliert auf dem modernen Kriegsschauplatz an Bedeutung. Muss der alte Tank neu erfunden werden oder ist er ein Auslaufmodell?