Politik

„5 Eyes“-Staaten schließen Huawei teilweise aus Telekomnetzwerken aus

Lesezeit: 1 min
24.04.2019 15:19
Die auf Geheimdienstebene kooperierenden Staaten USA, Großbritannien, Australien, Kanada und Neuseeland schließen Huawei unbestätigten Berichten zufolge teilweise aus ihren Telekommunikationsnetzwerken aus.
„5 Eyes“-Staaten schließen Huawei teilweise aus Telekomnetzwerken aus

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Staaten des angloamerikanischen Geheimdienstverbundes Five Eyes werden nach US-Angaben den chinesischen Ausrüster Huawei von den wichtigsten Teilen ihrer Telekom-Netzwerke ausschließen. An diesem Punkt sei man sich einig, sagte am Mittwoch Rob Joyce, ein hochrangiger Mitarbeiter des US-Geheimdienstes NSA, bei einem Treffen in Schottland. Die US-Regierung hat von Verbündeten - darunter auch Deutschland - einen kompletten Ausschluss von Huawei gefordert.

Die Nachrichtenagentur Reuters und britische Medien erfuhren jedoch von namentlich nicht genannten Insidern, dass Großbritannien Huawei am Bau von nicht-kritischen Teilen des 5G-Netzwerkes beteiligen will.

Zu Five Eyes gehören neben den USA, Großbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland. Die Regierung in Washington wirft Huawei vor, über seine Technologie chinesische Spionage zu ermöglichen. Der Konzern weist dies zurück. Joyce zufolge sind sich die fünf Staaten einig, Technologien aus Staaten, die "für uns eine Bedrohung darstellen", von den wichtigsten Teilen ihrer Netzwerke auszuschließen, "ob es sich um China und Huawei handelt oder andere". Es werde nun diskutiert, welche Teile kritisch seien.

Die Zeitung Daily Telegraph hatte zuvor berichtet, trotz Bedenken einzelner britischer Minister habe sich der Nationale Sicherheitsrat unter Leitung von Premierministerin Theresa May darauf geeinigt, Huawei den Zugang zum 5G-Ausbau beschränkt zu gewähren. Damit könnte der Konzern etwa Antennen zur Verfügung stellen. Eine ähnliche Rolle spielt er bereits im existierenden Mobilfunknetz des Landes. Ein Regierungssprecher verwies auf die Vertraulichkeit der Beratungen des Rates. Ein Huawei-Sprecher sagte: "Während wir auf eine offizielle Ankündigung der Regierung warten, werden wir weiterhin kooperativ mit der Regierung und der Industrie und ihrem Ansatz zur Netzwerksicherheit zusammenarbeiten."

Die EU-Kommission hat den Mitgliedstaaten vorgeschlagen, nicht grundsätzlich auf 5G-Ausrüstung von Huawei zu verzichten. Vielmehr sollten sie sich über den Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes und Sicherheitsrisiken austauschen und Maßnahmen gegen Risiken bis Ende des Jahres vorlegen. Damit vertritt die Kommission eine ähnliche Position wie die Bundesregierung und große Telekommunikationsanbieter in Europa, die sich gegen den von den USA geforderten Ausschluss von Huawei ausgesprochen haben.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Smallcap-Aktien: Lohnt sich ein Investment?
29.03.2024

Nebenwerte sind derzeit relativ gering bewertet und könnten von Zinssenkungen profitieren. Macht ein Einstieg Sinn für risikobereite...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Erholung der deutschen Wirtschaft verzögert sich
29.03.2024

Europas größte Volkswirtschaft kommt nicht richtig in Fahrt. Die Aussichten für die nächsten Monate sind nach Experteneinschätzung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Reiseziele: So manche Überraschung im Sommerflugplan
29.03.2024

Ab Ostern tritt an den deutschen Flughäfen der neue Sommerflugplan in Kraft. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben für Sie als Leser...

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betrachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...