Seit kurzem ist er auf einer öffentlichen Straße in der südschwedischen 94.000-Einwohner-Stadt Jönköping unterwegs: Der vollautomatische Lastwagen „T-pod“. Der 20-Tonner mit Elektro-Antrieb transportiert Güter zwischen zwei Lagerhäusern des deutschen Logistik-Dienstleisters „DB Schenker“. Die Fahrtgeschwindigkeit ist auf fünf Stundenkilometer gedrosselt (die technische Höchstgeschwindigkeit beträgt 80 km/h), ein Mensch ist nicht zugegen - der „T-pod“ verfügt noch nicht mal über eine Fahrerkabine. Im Falle eines unvorhergesehenen Ereignisses kann allerdings ein Mensch eingreifen, und zwar per Fernsteuerung aus einer Leitstelle in dem 150 Kilometer entfernten Göteborg. Dort wird die Fahrt des „T-pod“ von einem Mitarbeiter am Bildschirm ständig überwacht.
Entwickelt wurde der vollautomatische LKW in Zusammenarbeit zwischen dem schwedischen Start-up „Einride“ und dem deutschen Logistikdienstleister Schenker. Bereits im November letzten Jahres hatten die beiden Unternehmen den „T-pod“ der Öffentlichkeit vorgestellt, damals aber ausschließlich als Fahrzeug für den Betrieb auf dem Schenker-Gelände. Die Erlaubnis für den Betrieb auf der Straße erteilten die schwedischen Behörden am 11. März. Es handelt sich um eine eingeschränkte Genehmigung - sie gilt nur für die Strecke zwischen den beiden Lagerhäusern.
Wann - und ob - der „T-pod“ in Zukunft auch auf deutschen Straßen unterwegs sein wird, steht noch nicht fest. Ein Sprecher von DB Schenker sagte den Deutschen Wirtschaftsnachrichten: „Konkrete Überlegungen gibt es in der Hinsicht zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Es müssten auch erst einmal die notwendigen Genehmigungen eingeholt werden. Allerdings wird der T-pod in Kürze in Deutschland zu sehen sein. Wir werden ihn auf der ´TransportLogistik´-Messe in München im Juni dieses Jahres präsentieren.“