Politik

Malaysia schlägt goldgedeckte Währung für Ostasien vor

Der Premierminister von Malaysia, Mahathir Mohamad, hat eine Handelswährung für Ostasien vorgeschlagen, die an Gold gekoppelt ist.
31.05.2019 17:12
Lesezeit: 1 min
Malaysia schlägt goldgedeckte Währung für Ostasien vor
Bei seinem Tokio-Besuch, wo er die Gold-Währung vorschlug, traf der Premier von Malaysia Mahathir Mohamad (li.) am Freitag auch mit Japans Premier Shinzo Abe zusammen (Foto: AFP) Foto: AFP

Der malaysische Premierminister Mahathir Mohamad hat am Donnerstag eine gemeinsame Handelswährung für Ostasien vorgeschlagen, die an Gold gekoppelt sein soll. Ein wichtiger Grund für den Vorstoß sei, dass der derzeitige Währungshandel in der Region manipuliert werde.

Einem Bericht von Reuters zufolge sagte Mahathir, dass die vorgeschlagene gemeinsame Währung verwendet werden könnte, um Importe und Exporte abzurechnen, nicht aber für Inlandsgeschäfte in den beteiligten Staaten.

"Wir sollten mit einer gemeinsamen Handelswährung beginnen, die nicht lokal, sondern zum Zwecke der Handelsabwicklung verwendet wird", sagte er auf der Nikkei-Konferenz zur Zukunft Asiens in Tokio.

"Die Währung, die wir vorschlagen, sollte auf Gold basieren, weil Gold viel stabiler ist", so der malaysische Premierminister. Im derzeitigen Devisensystem würden die lokalen Währungen von externen Faktoren beeinflusst und manipuliert.

Wie die Währungen derzeit manipuliert werden, sagte er nicht. Doch er ist seit langem ein Kritiker des Devisenhandels und beschuldigte einst den Milliardär George Soros, gegen asiatische Währungen gewettet zu haben.

Während der asiatischen Finanzkrise Ende der 90er Jahre koppelte Mahathir Mohamad den Malaysischen Ringgit an den Dollar und führte Kapitalkontrollen ein. Diese Kopplung wurde im Jahr 2005 wieder aufgehoben.

Mahathir war 2003 nach einer 22-jährige Amtszeit als Premier zurückgetreten. Im Mai letzten Jahres wurde er überraschend wieder ins Amt gewählt. Er besiegte die Koalition Barisan Nasional, die das Land in den sechs Jahrzehnten seit der Unabhängigkeit regiert hatte.

Anfang der Woche gab die US-Regierung bekannt, dass sie derzeit keinen wichtigen Handelspartner auf die Liste der Währungsmanipulatoren setzen wolle. Sie nannte jedoch Malaysia als eines von neun Ländern, die eine genauere Prüfung erforderlich machen würden.

Als Reaktion auf die Anschuldigung der USA sagte die malaysische Zentralbank am Mittwoch, dass sich ihre Intervention an den Devisenmärkten auf das Management übermäßiger Volatilität beschränke.

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