Politik

China warnt seine Bürger vor Studium in den USA

Die chinesische Regierung warnt vor den Risiken eines Auslandsstudiums in den USA. Für viele amerikanische Universitäten stellen die Chinesen die wichtigste ausländische Zielgruppe dar.
03.06.2019 17:25
Lesezeit: 1 min
China warnt seine Bürger vor Studium in den USA
Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping mit dem Präsidenten der Universität Harvard, James Bacow und seiner Frau. (Foto: AFP) Foto: AFP

Der Handelsstreit verschlechtert die Beziehungen zwischen China und den USA inzwischen beträchtlich. Das Bildungsministerium in Peking warnt die Bürger des Landes nun vor einem Studium in den Vereinigten Staaten, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Studenten und Wissenschaftler sollten vor einem solchen Schritt Risiken besser abschätzen und geeignete Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, hieß es in einer kurzen Erklärung. In manchen Fällen sei es zu Problemen mit der Dauer oder der Erteilung von Visa gekommen.

Hu Xijin, Chefredakteur der chinesischen Zeitung Global Times, äußerte über den Kurznachrichtendienst Twitter: "Diese Warnung ist eine Reaktion auf die jüngste Reihe von Diskriminierungen der USA gegen chinesische Studenten und kann auch als Antwort auf den von den USA ausgelösten Handelskrieg verstanden werden."

Details wollte das Ministerium nicht nennen. Eine Sprecherin sagte im Staatsfernsehen, die allgemeine Situation von chinesischen Studenten in den USA sei stabil. Für US-Universitäten sind Anwärter aus der Volksrepublik ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor. Etwa 360.000 chinesische Studenten bringen jährlich zusammen etwa 14 Milliarden Dollar an Ausbildungs- und anderen Gebühren in die USA.

In Internetforen schlug die offizielle Warnung hohe Wellen. Ein Nutzer des Twitter-ähnlichen Dienstes Weibo schrieb etwa: "Die Welt ist so groß, warum muss man unbedingt in die Vereinigten Staaten gehen?"

Eine Gruppe der Republikaner von US-Präsident Donald Trump hat im vergangenen Monat einen Gesetzentwurf in den Kongress eingebracht, der Verschärfungen für chinesische Studenten vorsieht. Demnach soll künftig niemand ein Studien- oder ein Forschungsvisum bekommen, der vom chinesischen Militär beschäftigt oder unterstützt wird. Im vergangenen Jahr hatte die chinesische Botschaft in Washington eine Sicherheitsempfehlung für heimische Bürger in den USA veröffentlicht. Darin wurde unter anderem vor hohen Arztrechnungen sowie Beschlagnahmungen durch die Zollbehörden gewarnt.

Die Beziehungen zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt haben sich im Zuge des von Trump angestoßenen Zollkonflikts erheblich eingetrübt. Dazu tragen auch die US-Sanktionen gegen den chinesischen Technologiekonzern Huawei, die Spannungen wegen des umstrittenen Südchinesischen Meers sowie die US-Unterstützung für das von China für sich reklamierte Taiwan bei.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Auswandern in die Schweiz: Die Sehnsucht nach dem besseren Deutschland
19.05.2025

Immer mehr Deutsche denken daran, das Land zu verlassen – besonders oft AfD-Wähler. Das bevorzugte Ziel: die Schweiz. Was offenbart...

DWN
Panorama
Panorama Papst Leo XIV.: Kapitalismuskritik bei der Amtseinführung
19.05.2025

Papst Leo nutzt seine erste große Bühne für klare Worte. Zwischen Applaus und Kritik: Was bedeutet seine Kapitalismus-Kritik für die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Berkshire Hathaway nach Buffett: Ein Imperium ohne seinen Architekten – droht der Zerfall oder folgt ein neuer Aufstieg?
19.05.2025

Mit dem Rückzug von Warren Buffett endet eine Ära – und möglicherweise beginnt eine neue. Doch die Märkte reagieren nervös: Wie viel...

DWN
Politik
Politik Wahlen in Polen: Enges Rennen bei der Präsidentschaftswahl in Polen - es kommt zur Stichwahl
18.05.2025

Bei den Wahlen in Polen liefern sich der liberale Rafal Trzaskowski und der konservative Karol Nawrocki laut aktuellen Prognosen ein...

DWN
Politik
Politik „Trump ist nur eine Episode“: Boltons Abrechnung mit dem Mann im Weißen Haus
18.05.2025

Während Europa nervös auf jeden Tweet aus Washington reagiert, warnt Ex-Sicherheitsberater John Bolton: Nicht Trump sprengt die NATO –...

DWN
Technologie
Technologie Cyberkriminalität: Nur ein Klick von der Katastrophe entfernt
18.05.2025

Cyberkriminalität ist zur globalen Supermacht aufgestiegen – mit höherem Schaden als die Volkswirtschaften Deutschlands und Japans...

DWN
Panorama
Panorama Whisky – die stets liquide Luxus-Geldanlage
18.05.2025

Wein, Uhren, Schmuck, Handtaschen, Kunst, Oldtimer – es gibt viele Möglichkeiten, in alternative Geldanlagen zu investieren. Die meisten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Marokko als chinesisches Tor zur EU – doch Handelskrieg könnte Riegel vorschieben
18.05.2025

Peking investiert Milliarden in Marokkos Industrie – doch geopolitische Spannungen und der drohende Protektionismus eines möglichen...