Der baden-württembergische Autozulieferer Marquardt will in den nächsten zwei Jahren bis zu 600 Stellen ins Ausland verlagern. «Besonders am Standort Deutschland stehen wir bereits seit mehreren Jahren unter massivem Kostendruck», sagte ein Sprecher des Unternehmens am Mittwoch in Rietheim (Kreis Tuttlingen). «Zwar haben wir dagegen schon viele Maßnahmen eingeleitet, nicht zuletzt auch durch Zugeständnisse aus der Belegschaft. Trotzdem können wir hier viele Produkte nicht mehr wettbewerbsfähig produzieren und sind zwischenzeitlich in die Verlustzone gerutscht.»
Wie der Südkurier berichtet, sollen die 600 Stellen nach Rumänien, Tunesien und Mazedonien ausgelagert werden.
Die Reduzierung der Arbeitsplätze an den deutschen Standorten ist Teil eines zu Beginn des Jahres gestarteten Effizienzprogramms. Sie werde im engen Dialog mit dem Betriebsrat sozialverträglich gestaltet, sagte der Sprecher weiter.
Der Zulieferer Marquardt produziert Schalt- und Bediensysteme, die in Fahrzeugen, aber unter anderem auch in Haushaltsgeräten zum Einsatz kommen. Für das Familienunternehmen arbeiten weltweit mehr als 11 000 Mitarbeiter an 20 Standorten. Der Umsatz lag nach Angaben von Marquardt im vergangenen Jahr bei 1,3 Milliarden Euro.
Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Zulieferer Weber Automotive ebenfalls aufgrund der Krise der deutschen Autobauer Insolvenz anmelden muss.