Der defizitär arbeitende Elektroauto-Pionier Tesla hat mit einem unerwartet schwachen Ergebnis im zweiten Quartal seine Anleger schockiert. Der Aktienkurs brach am Mittwochabend nachbörslich um rund elf Prozent ein. Das US-Unternehmen meldete für das abgelaufene Vierteljahr einen bereinigten Verlust je Aktie von 1,12 Dollar. Analysten hatten nur ein Minus von 0,36 Dollar erwartet. Zwar steigerte Tesla den Umsatz um 58,7 Prozent zum Vorjahreszeitraum auf 6,35 Milliarden Dollar. Analysten waren allerdings auch hier optimistischer und von 6,41 Milliarden Dollar ausgegangen.
Der Finanzblog Zerohedge meldet unterdessen, dass der Tesla-Mitbegründer und Technologiechef der Firma, JB Straubel, völlig überraschend seinen Rücktritt eingereicht hat.
Tesla strebt für das laufende Quartal einen Gewinn an. Das Hauptaugenmrk liege aber auf der Steigerung des Absatzvolumens und dem Ausbau der Kapazitäten, teilte das Unternehmen mit. Es lieferte von April bis Juni mehr als 95.000 Fahrzeuge aus - so viele wie noch nie. Auch die Produktion erreichte mit gut 87.000 Fahrzeugen eine Bestmarke. Bis Jahresende sollen wöchentlich 10.000 Fahrzeuge aller Modelle hergestellt werden.
Im Gesamtjahr 2019 sollen 360.000 bis 400.000 Autos ausgeliefert werden, behauptete Firmenchef Elon Musk. Viele Analysten halten das jedoch für schwer erreichbar, was sich auch an der Entwicklung des Aktienkurses widerspiegelt: Die Papiere verloren seit Jahresbeginn gut ein Fünftel an Wert.
Um noch in diesem Jahr die Gewinnzone zu erreichen, hat Tesla Mitarbeiter entlassen und Niederlassungen geschlossen. Das soll die Kosten zu senken. Auch die Autopreise wurden angepasst und in den vergangenen Monaten einige Modellvarianten aufgegeben.