Lesezeit: 1 min
25.07.2019 14:46
Die Ukraine hat einen russischen Tanker festgesetzt.
Ukraine setzt russischen Tanker fest
Der Verteidigungsminister der Ukraine, Stepan Poltorak (l), und der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine, Oleksandr Turtschynow (M). Foto: (dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben einen russischen Tanker in einem Donauhafen festgesetzt und durchsucht. Die «Nika Spirit» solle im vergangenen Jahr an der Blockade von drei ukrainischen Militärbooten vor der durch Russland angeschlossene Schwarzmeerhalbinsel Krim beteiligt gewesen sein, teilten der ukrainische Geheimdienst SBU und die Militärstaatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Der Tanker befindet sich im Hafen in Ismajil.

Die ukrainischen Ermittler wollen demnach Dokumente, Funkaufzeichnungen und Bordbücher von dem Zwischenfall suchen und die Besatzungsmitglieder verhören. Erwartet werde ein gerichtlicher Arrest des Schiffes als Beweismittel. Angeblich sei der Tanker extra umbenannt worden. Er solle früher «Neyma» geheißen haben. Die in Kertsch auf der Krim registrierte Besitzerfirma steht seit März 2019 auf einer Sanktionsliste der Ukraine.

Der russische Grenzschutz hatte Ende November drei ukrainische Schiffe auf dem Weg vom Schwarzen ins Asowsche Meer mit 24 Besatzungsmitglieder gewaltsam gestoppt. Der Internationale Seegerichtshof in Hamburg ordnete im Mai die sofortige Freilassung der 24 Ukrainer an. Moskau will die Matrosen wegen Grenzverletzung bestrafen. Ihnen drohen bis zu sechs Jahren Gefängnis.

Russland nannte das Vorgehen eine Provokation. Dies werde die Verhandlungen über die Freilassung der Matrosen erschweren, sagte Wladimir Dschabarow, ein Mitglied des Föderationsrates, der Agentur Interfax zufolge. Er vermutete dahinter «bestimmte Kreise» in den Behörden des abgewählten ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko. Dies ziele wohl darauf ab, die sich abzeichnende Normalisierung der Beziehungen unter dem neuen Präsidenten Wolodymyr Selenskij zu untergraben.

Das Außenministerium in Moskau stellte klar: «Wir finden die Umstände des Vorfalls heraus, um angemessene Maßnahmen zu ergreifen.» Sollten Russen als Geiseln genommen werden, werde dies als grober Verstoß gegen das Völkerrechts eingestuft. Die Konsequenzen ließen nicht auf sich warten, hieß es in einer Stellungnahme.

[youtu.be]


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...