Finanzen
Zeichen stehen auf Rezession

Fed verfehlt mit Zinssenkung die erhoffte Wirkung am Anleihemarkt

Die erste Zinssenkung der Federal Reserve seit mehr als zehn Jahren zeigt nicht die erhoffte Wirkung. Ein wichtiger Indikator am Anleihemarkt steht weiter auf Rezession.
01.08.2019 16:43
Lesezeit: 1 min

Die Zinssenkung der Federal Reserve am Mittwoch um lediglich 25 Basispunkte hat, anders als erhofft, den Dollar gestärkt gebracht. Dies hat nicht nur US-Präsident Donald Trump zu starker Kritik veranlasst. Auch zeigt die sogenannte Zinskurve - ein weit verbreiteter Indikator für die Wahrscheinlichkeit einer bevorstehenden Rezession - infolge der Zinssenkung nicht die gewünschte Reaktion.

Die Zinsstrukturkurve spiegelt die Differenz zwischen den Renditen von 10-jährigen und dreimonatigen US-Staatsanleihen wider. Sie fiel infolge der Zinssenkung am Mittwoch weiter in den negativen Bereich und liegt am Donnerstagnachmittag sogar bei rund 13 Basispunkten. Das heißt, die Renditen der längerfristigen 10-jährigen Anleihen (1,96 Prozent) sind deutlich niedriger als die Renditen der dreimonatigen Anleihen (2,09 Prozent).

Eine solche sogenannte "Umkehrung der Zinskurve" ist kurz vor allen US-Rezessionen der letzten 50 Jahre aufgetreten. Sie gilt daher als ein zuverlässiger Indikator für das unmittelbare Bevorstehen einer Rezession.

Investoren erwarten von der Fed offenbar keine ausreichend lockere Geldpolitik, um eine Rezession noch aufzuhalten. Denn die Zinssenkung war nur geringfügig um einen Viertelprozentpunkt. Zudem dämpfte Fed-Chef Jerome Powell die Erwartungen und sagte, es handle sich "nicht um den Beginn eines langen Senkungszyklus". "Das klare Signal, das von der Aufwertung des Dollars und der Abflachung der Zinskurve ausgeht, ist, dass der Markt nach mehr Unterstützung schreit", zitiert die Financial Times Subadra Rajappa, Leiterin der US-Zinsstrategie bei Société Générale. Investoren seien besorgt, dass die Fed nicht so viele Zinssenkungen vornehmen wird wie erwartet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Bürgergeldreform „Bullshit“: Arbeitsministerin Bas muss bei Jusos einstecken - wackelt die neue Grundsicherung?
01.12.2025

Die Bürgergeldreform steht bevor, der erste Teil der neuen Grundsicherung soll noch im Dezember durch das Bundeskabinett von Kanzler Merz...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Industrie: Materialmangel trifft Autoindustrie am härtesten – Ursache wohl in China
01.12.2025

Materialmangel trifft die deutsche Industrie unerwartet hart und legt Schwachstellen in globalen Lieferketten offen. Besonders Halbleiter...

DWN
Politik
Politik NATO-Krise: Ex-Spitzenoffizier fordert im DWN-Interview totale Umstellung von Gesellschaft und Wirtschaft
01.12.2025

Ein früherer NATO-Spitzenoffizier warnt in einem exklusiven Interview, dass Europa nur wenige Jahre hat, um sich auf einen möglichen...

DWN
Finanzen
Finanzen Hugo Boss-Aktie: Machtkampf mit Großaktionär Frasers?
01.12.2025

Beim Modekonzern Hugo Boss knirscht es im Machtgefüge: Der wichtigste Investor zieht dem Aufsichtsratschef die Unterstützung weg,...

DWN
Finanzen
Finanzen Airbus-Aktie fällt nach A320-Software-Update
01.12.2025

Ein Pflicht-Update für die A320-Reihe schickt die Airbus-Aktie auf ein Zweimonatstief. Airlines reagieren hektisch, doch der Hersteller...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs rutscht zum Wochenstart ab: Liquidationswelle bringt Kryptowährungen unter massiven Druck
01.12.2025

Der Bitcoin-Kurs startet tiefrot in den Dezember: Ein Wochenend-Schock hat den Markt binnen Stunden umgekrempelt. Liquidationen rollen auf...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Wird 2026 alles steigen? Prognose für Aktien, Bitcoin-Kurs und Goldpreis
01.12.2025

Der November brachte an den US-Börsen einen synchronen Aufschwung über sämtliche Anlageklassen hinweg. Jetzt legen die größten Häuser...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividenden-Aktien: Wie Anleger jetzt potenzielle Dividendenrenditen erkennen
01.12.2025

Dividenden-Aktien gewinnen für Anleger in unsicheren Zeiten an Bedeutung, da sie regelmäßige Ausschüttungen mit potenziellem...