Der richtungsweisende Terminkontrakt zur Lieferung einer Megawattstunde in einem Jahr stieg am Mittwoch um bis zu 1,7 Prozent auf 33,10 Euro auf den höchsten Stand seit mehr als anderthalb Jahren. Sein französisches Pendant kletterte sogar um 2,7 Prozent auf 43,50 Euro. Der Strompreis für die Lieferung am Folgetag erhöhte sich dort sogar auf 88 Euro und notierte damit so hoch wie seit Februar 2012 nicht mehr.
Der französische Energiekonzern EDF muss fünf Reaktoren vorübergehend stilllegen. Hintergrund sind am Dienstag angeordnete Tests der französischen Atomaufsicht zur Funktionstüchtigkeit der Meiler. EdF kündigte an, die fünf Reaktoren bis zum Jahresende wieder in Betrieb bringen zu wollen. Dennoch halten sich an den Märkten Spekulationen über Lieferengpässe im kommenden Winter. "Es wird auf eine längere Inspektion gewettet", sagte ein Händler. "Auf das erste Quartal zu tippen scheint ziemlich optimistisch, denn wenn sie im Winter nicht ans Laufen gebracht werden, könnte sich das Problem bis in den kommenden Sommer hineinziehen."
Die Stromtrassen Deutschlands und Frankreichs sind stark vernetzt. Engpässe in einem Land werden üblicherweise von den Versorgern aus dem anderen ausgeglichen.
Am Aktienmarkt fielen die Titel von EDF um 1,7 Prozent. Die Aktien deutscher Versorger lagen ebenfalls im Minus. RWE -Papiere gaben 0,3 Prozent ab, E.ON rund 1,2 Prozent. Am Dienstag hatten beide Aktien klar im Plus geschlossen.