Finanzen

Turbulenzen bei Tata belasten ThyssenKrupp

Der überraschende Chefwechsel beim Mutterkonzern des möglichen Fusionspartners Tata Steel hat am Dienstag ThyssenKrupp belastet.
25.10.2016 13:17
Lesezeit: 1 min
Turbulenzen bei Tata belasten ThyssenKrupp
Aktienkurs ThyssenKrupp. (Grafik: ariva.de) Foto: Anika Schwalbe

Die Aktien büßten 1,9 Prozent auf 22,19 Euro ein und zählten damit im Dax zu den wenigen Verlierern. Die Analysten von Kepler Cheuvreux stuften angesichts der personellen Unsicherheit bei Tata ihre Anlageempfehlung herunter auf "reduce" von "hold". Der Tata-Mutterkonzern Tata Sons hatte am Montag überraschend den Abschied seines Chefs Cyrus Mistry nach rund vier Jahren an der Spitze des Mischkonzerns bekanntgegeben. Seit Monaten führt Thyssenkrupp Gespräche mit Tata Steel über eine Fusion seiner Stahlsparte mit den Indern.

Zwar sei es noch zu früh, um die Folgen der Entwicklung bei Tata hinsichtlich der möglichen Konsolidierung der Branche abzusehen, schrieb Analyst Rochus Brauneiser. Auf jeden Fall dürfte eine Einigung erst später zustande kommen. "Der Deal könnte um sechs Monate nach hinten geschoben werden", schrieb Brauneiser. Zudem nehme in Deutschland der Widerstand der Gewerkschaften und des Betriebsrates zu.

Mistry wurde vom Patriarchen des Familienunternehmens, Ratan Tata, abgelöst, der für die nächsten vier Monate die Geschicke des Konzerns lenken soll. Schon vor Mistrys Amtsantritt 2012 hatte er das Unternehmen für 21 Jahre geleitet. Einen Grund für den Wechsel nannte Tata nicht. Laut Insidern wurde die Absetzung von Mistry seit langem erwogen. Es habe Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und dem Vorstandsgremium gegeben. In Medienberichten hieß es, die Familie Mistrys, die einer der größten Aktionäre von Tata Sons ist, könnte vor Gericht ziehen. Die Tata-Familie habe sich schon rechtlichen Beistand gesucht. Tata Steel fielen an der indischen Börse um 2,7 Prozent. Auch die Kurse der übrigen Tata-Töchter wie Tata Motors gaben nach.

Die übrigen europäischen Stahlwerte wie Arcelormittal, Salzgitter und Voestalpine legten dagegen je etwa ein Prozent zu. Sie profitierten weiter von den anziehenden Stahlpreisen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Reiche fordert den Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland
09.05.2025

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche setzt auf einen schnellen Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland. Die Gründe dafür...

DWN
Politik
Politik Putins Parade: Moskau feiert "Tag des Sieges" – Europas Spaltung auf dem Roten Platz sichtbar
09.05.2025

Während Putin mit Pomp den „Tag des Sieges“ feiert, marschieren zwei europäische Regierungschefs an seiner Seite – trotz Warnungen...

DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...