Das Bruttoinlandsprodukt stieg von Juli bis September um 0,2 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistikamt Insee am Freitag mitteilte. Damit blieb die Erholung aber etwas hinter den Markterwartungen zurück. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet. Im Frühjahr war die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone noch um 0,1 Prozent geschrumpft. Finanzminister Michel Sapin erklärte, es werde nun schwieriger die Regierungsprognose von 1,5 Prozent Wachstum im Gesamtjahr zu erreichen.
Für die sozialistische Regierung und vor allem für Präsident Francois Hollande sind die Daten ein Dämpfer. Im September ging die Zahl der Arbeitslosen zwar zurück. Sie bleibt aber vergleichsweise hoch. Hollande hat eine Kandidatur für das höchste Staatsamt von spürbaren Erfolgen im Kampf für mehr Beschäftigung abhängig gemacht hat. In den vergangenen Wochen hatte er mehrfach angedeutet, bei der Wahl im Frühjahr erneut antreten zu wollen. Allerdings steckt Hollande in einem historischen Umfragetief.
Im dritten Quartal stagnierten die Ausgaben der Verbraucher, während die Investitionen um 0,3 Prozent anzogen. Der Außenhandel dämpfte das Wachstum, da die Importe stärker zulegten als die Exporte. Impulse kamen vor allem von Unternehmen, die ihre Warenlager wieder hochfuhren. Wie aus weiteren Daten hervorgeht, sanken die Konsumausgaben der Franzosen allein im September überraschend um 0,2 Prozent zum Vormonat.