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Gut für Assad: Söldner kämpfen in Syrien plötzlich gegeneinander

Lesezeit: 1 min
14.11.2016 16:57
In Syrien bricht die Front der Söldner gegen Präsident Assad auseinander: Nun bekämpfen sich die Söldner gegenseitig.
Gut für Assad: Söldner kämpfen in Syrien plötzlich gegeneinander

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Syrische Söldner-Verbände haben sich nördlich der Großstadt Aleppo am Montag gegenseitig bekämpft und spielen damit, so Reuters, den Regierungstruppen in die Hände. Die Gefechte ereigneten sich laut Reuters in der Ortschaft Asas, die etwa sechs Kilometer von der türkischen Grenze entfernt liegt. Bei den Gruppen handelte es sich unter anderem um die Levante-Front und die mit der al-Nusra verbündete islamistische Ahrar al-Scham. Die Türkei schloss daraufhin den Grenzübergang Öncüpinar. Dort verläuft eine wichtige Straße ins nordsyrische Rebellengebiet. Reuters beruft sich auf die sogenannte Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London. Ob Reuters noch eine zweite Quelle für die Meldung hat, ist unklar. Die "Beobachtungsstelle" wird den Muslimbrüdern zugrechnet, die ihrerseits vom britischen Geheimdienst MI6 finanziert werden. Demnach musste die Levante-Front wegen der Kämpfe ihr Hauptquartier und mehrere Kontrollpunkte aufgeben. Die Zusammenstöße könnten auch Auswirkungen auf Aleppo haben, wo viele der Kriegsparteien aus Asas ebenfalls kämpfen, spekuliert Reuters.

Die Kämpfe der Söldner gegeneinander ist eine unmittelbare Folge der Anweisung von US-Präsident Barack Obama an das Pentagon, die al Nusra-Front künftig als Terror-Gruppe zu betrachten und entsprechend zu bekämpfen. Russland hat diesen Schritt seit Monaten gefordert und fliegt seit dem Wahlsieg von Donald Trump Angriffe gegen die al-Nusra in Abstimmung mit der US-Luftwaffe.

Obama und Putin haben monatelang kooperiert. Ihre Bemühungen wurden allerdings von der CIA und Teilen des Generalstabs und der Neocons desavouiert.

Präsident Baschar al-Assad kann bereits seit Beginn der Revolte gegen seine Regierung davon profitieren, dass sich Söldner gegenseitig bekämpfen. So haben Dschihadisten andere Söldner verdrängt, die nicht so gut bewaffnet waren. Außerdem gibt es auch unter Islamisten selbst Gefechte, etwa in einem Viertel der Hauptstadt Damaskus, berichtet Reuters.

Auch im Ostteil der ehemaligen Handelsmetropole Aleppo haben sich Rebellen gegenseitig bekämpft. Die wichtigste Front verläuft aber zwischen den Söldnern und den Regierungstruppen, die von der russischen Luftwaffe unterstützt werden. Das Verteidigungsministerium in Moskau warf den Rebellen am Montag erneut vor, im belagerten Ostteil der Stadt Giftgas eingesetzt zu haben. Davon betroffen seien 30 syrische Soldaten, erklärte das Ministerium nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Tass. Sie seien am Sonntagabend ins Krankenhaus gebracht worden.


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