Finanzen

Jobs verschwinden: Roboter weltweit auf dem Vormarsch

Die Automatisierung der Wirtschaft hat bereits jetzt zum deutlichen Abbau von Arbeitsplätzen geführt. Die Entwicklung betrifft alle Staaten.
21.11.2016 02:07
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der verstärkte Einsatz von Robotern in den Fertigungsbetrieben westlicher Staaten könnte für die Arbeitsmärkte in Ländern mit tiefen Lohnkosten verheerende Auswirkungen haben. Eine aktuelle Studie der Vereinten Nationen schätzt, dass in den Entwicklungsländern in den kommenden Jahren deshalb bis zu zwei Drittel der Arbeitsplätze verschwinden werden, berichtet das Magazin Futurism. „Der verstärkte Einsatz von Robotern in den Industrieländern könnte den traditionellen Kostenvorteil der Entwicklungsländern zunichtemachen“, heißt es in dem Bericht.

„Entwickelte Länder werden sich überlegen, ihre verlorengegangene internationale Wettbewerbsfähigkeit im Bereich der Produktion wiederherzustellen und den Abbau bei Arbeitsplätzen und Löhnen aufzuhalten, der die Mittelschichten belastet. Dies könnte die globalen Wertschöpfungsketten sowie die Industrialisierungsstrategie der Schwellenländer auf den Kopf stellen“, schreiben die Autoren der Studie.

Länder wie China, Indien oder Vietnam müssen darauf ebenfalls mit einer Automatisierung ihrer Produktionsweisen reagieren - das Potential dafür ist vorhanden:„Der Anteil der Berufe, welche automatisiert werden können, ist in den Entwicklungsländern höher als in den Industrieländern, wo viele dieser Berufe schon längst verschwunden sind“, schreibt die Weltbank dazu in einer Studie.

Doch aus der Studie geht auch hervor, dass der Einsatz von Robotern in den Schwellenländern kein Allheilmittel darstellt, sondern je nach Gegebenheit eines Landes oder einer Branche empfehlenswert erscheint:

„Die Daten zeigen jedoch auch, dass Roboter bislang hauptsächlich in der Automobil-, elektrischen und elektronischen Industrie eingesetzt werden. Dies bedeutet, dass in Entwicklungsländern wie Mexiko oder vielen Staaten in Asien diejenigen Firmen am meisten betroffen sind, die Exporteure aus diesen drei Branchen sind. Im Gegensatz dazu ist die Automatisierung in vielen arbeitsintensiven Branchen wie der Textilindustrie derzeit noch nicht machbar. Während Roboter günstiger geworden sind haben einige Schwellenländer noch immer einen großen Bestand an günstig arbeitenden Bürgern. Deshalb würde der Einsatz von Robotern zu derzeitigen Preisen für Staaten, die Stellen für viele ungebildete Arbeitskräfte schaffen müssen, die Herstellungskosten vergrößern statt verkleinern.“

Als Konsequenz der Befunde der Studie fordern die Vereinten Nationen ein weltweites Grundeinkommen für die Arbeitslosen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...